Die Unternehmen der Blu-ray Disc Association, der inzwischen mehr als 170 führende Unternehmen der IT-Industrie angehören, wie z.B. Apple, Dell, HP, Hitachi, LG, Mitsubishi, Panasonic, Philips, Pioneer, Samsung, Sharp, Sony, TDK und Thomson, haben diese Technologie gemeinsam entwickelt. Sie bieten den Anwendern eine 100%ige Kompatibilität zu ihren bereits existierenden Datenarchiven auf CD und DVD und somit den Schutz der vorangegangenen Investitionen.
Blue-violet Laser Laufwerk
Für eine höhere Speicherdichte auf dem 120 mm Disc-Format benötigt man einen Laser im blauen Emissionsspektrum, der eine kürzere Wellenlänge besitzt als seine roten Vorgänger. Erst mit dem blauen Laser und einer zusätzlichen Anpassung der numerischen Apertur (NA) der Laserlinse auf 0,85 erreicht man die hohe Dichte der „Löcher“ in der Oberfläche des Mediums und damit die gewünschte Speicherkapazität. Die erste Optik des Laufwerks kann auf 2 verschiedenen Ebenen auf einer Seite des Mediums fokussieren. Die Datentransferrate für Lesen und Schreiben beträgt 9 MB/s. Die mechanischen Dimensionen der Laufwerke sind mit denen von CD und DVD identisch. Verfügbar sind die Discs mit 25 GB und 50 GB pro Medium. Die Medienpreise liegen bei ca 0,8 EUR/GB, mit fallender Tendenz.
Zur Verfügung stehen die Versionen ROM als bespieltes Medium (z.B. Film, Spiele), Recordable als einmal beschreibbares Medium (z.B. für die Archivierung von Daten), und Rewritable als wiederbeschreibbares Medium (z.B. zur PC – Datensicherung), das mehr als 10.000 Mal beschrieben werden kann.
Beschreibbare Medien sind sektorformatiert und werden mit dem Standard UDF Format beschrieben, das mit allen gängigen Systemen kompatibel ist. Sie beinhalten ein „Defect Management“, d.h. physikalische Defektstellen der Disc werden ausgegrenzt, sowie eine Fehlerkorrektur für das Recording, die komfortabel weiter entwickelt wurde. Die Lebensdauer der beschriebenen Discs wird mit mehr als 50 Jahren angegeben. Der Wert ergibt sich aus Extrapolationen von physikalischen Stresstests.
Die Blu-ray Technologie tritt das Erbe der Vorläuferstandards an
Neue Technologien fordern neue Standards im Bereich der Langzeitarchivierung. Die Weltmärkte stehen vor der Einführung von HDTV (Hoch auflösendes Fernsehen), das für die Konservierung und Archivierung der Sendungen und Filme eine höhere Speicherdichte benötigt. Weiterhin werden, aufgrund der wachsenden Zahl gesetzlicher Anforderungen für die Archivierung von Geschäftsdaten, die Anforderungen an Datenkapazität auf minimiertem Raum bei schnellem Zugriff, steigen. Betrachtet man den audiovisuellen Consumerbereich, wird die nächste Generation von Videospielen auf HD-Basis entwickelt sowie die Film- und Video-Produktionen auf HDTV Mastering umstellen. Zukünftige PC´s werden deshalb mit Blu-ray Disc Laufwerke ausgestattet sein. Dies zeigt deutlich den zukünftigen Stellenwert von Blu-ray in der Nachfolge der bisherigen Standards. Die Perspektive von Blu-ray eine größere Kapazitätsdichte bei steigender Datentransferrate zu Gunsten des Anwenders zu entwickeln, unterstreicht den Nutzen der Blu-ray und macht eine Diskussion über zukünftig andere Formate obsolet.
Professionelle Datenarchivierung
Mit den neuen Optionen von Blu-ray lassen sich jetzt Datenarchive der 10fachen Kapazität bisheriger DVD-Systeme aufbauen. „Die DISC ist mit Blu-ray in der Lage, ab sofort kompakte Archivsysteme von 5,2 TB bis 35 TB anzubieten“, so Wilfried Beckmann, Geschäftsführer der DISC GmbH. „Sie brauchen denselben Platz wie ihre DVD-Vorgänger, sind jedoch aufgrund des verbesserten Preis-Leistungs-Verhältnisses die klaren Nachfolger unserer DVD Archivsysteme“, so Beckmann weiter. Die DISC GmbH hat aus diesem Grund für alle Kunden, die von CD, DVD oder MO auf Blu-ray wechseln möchten, ein Cross Technologie Migrationsprogramm entwickelt. Damit können die Anwender ihre Archivkosten signifikant reduzieren.
Aufgrund der enormen Steigerung der Speicherkapazitäten bei interessanten Datentransferraten, haben Tapearchivanwender bereits zu rechnen angefangen. Nicht selten sprechen die Ergebnisse für einen Wechsel zu optischen Systemen mit Blu-ray. Eine Studie aus dem Jahre 2005 bestätigt, dass die Total-Cost-of-Ownership (TCO) optischer Archivsysteme als Beste im Technologievergleich abschneidet.
Autor: Wilfried Beckmann, Geschäftsführer DISC GmbH, Bingen