In der Industrie 4.0 verzahnt sich die Produktion mit modernster Informations- und Kommunikationstechnik. Produkte können nach persönlichen Kundenwünschen hergestellt werden: Sportschuhe mit maßgeschneiderter Sohle und selbst gewähltem Design oder ein individuelles Müsli. Die Smart Factory macht es möglich, Einzelstücke zum niedrigen Preis und in höchster Qualität zu produzieren. Die technische Grundlage hierfür bilden intelligente, digital vernetzte Systeme und Fertigungsprozesse. In der Industrie 4.0 reicht die gesamte Lebensphase eines Produktes von der Idee über die Fertigung, Nutzung und Wartung bis hin zum Recycling. Dahinter stecken intensive Prozesse der Forschung, Entwicklung oder auch Konstruktion, von denen Jugendliche oft kaum eine Vorstellung haben.
Beim Besuch der mobilen Industriewelt lernen die Schülerinnen und Schüler deshalb, wie diese Produkte entstehen und in welchen Berufen sie selbst daran mitwirken können. Seit 2015 ist der mit der Auszeichnung „100 Orte für Industrie 4.0 in Baden-Württemberg“ prämierte Truck im Rahmen des erfolgreichen Programms COACHING4FUTURE unterwegs. Als gemeinsames Angebot der Baden-Württemberg Stiftung, des Arbeitgeberverbands Südwestmetall und der Regionaldirektion Baden-Württemberg der Bundesagentur für Arbeit begeistert er die Jugendlichen für MINT-Berufe. „Mit DISCOVER INDUSTRY betreiben wir gezielte Nachwuchsarbeit im Hinblick auf dringend benötigte Ingenieurinnen und Informatiker. Die Auszeichnung bestätigt, dass wir damit am Puls der Zeit sind und Jugendlichen inspirierende Einblicke in die Berufe der Industrie der Zukunft geben“ betont Stefan Küpper, Geschäftsführer des Arbeitgeberverbands SÜDWESTMETALL.
Industrie entdecken
Nach einem multimedialen Blick in die Geschichte der industriellen Produktion begleiten die Coaches Industriemeisterin Jaqueline Pernet und Arion Tomaras die Jugendlichen auf ihrem Rundgang durch die mobile Industriewelt. An fünf Meilensteinen des Produktentstehungsprozesses und weiteren Exponaten erkunden die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klasse, wie heute Produkte entstehen und wie neue Technologien die industriellen Fertigungsprozesse verändern. An den verschiedenen Arbeitsstationen und Exponaten können die Mädchen und Jungen dann selbst herausfinden, was es heißt, Ingenieur oder Informatikerin zu sein. Unter anderem können sie verschiedene Modelle und deren physikalische Eigenschaften anhand aerodynamischer Versuche mit Automodellen in einem Miniatur-Windkanal prüfen. An einer anderen Arbeitsstation übertragen sie mithilfe eines 3D-Scanners einen Prototyp in ein Computermodell oder lernen, einen Roboterarm mittels exakter Koordinateneingabe zu lenken. Im Obergeschoss folgen detaillierte Informationen zu den Ausbildungsmöglichkeiten oder Studiengängen, die zu einem technischen Beruf führen. Workshops zu Bionik, Konstruktion und Programmieren ergänzen das Programm.