Über den Kaufpreis wurde vertraglich Stillschweigen vereinbart.
Neue berufliche Perspektiven bieten, keine betriebsbedingten Kündigungen Der Käufer wolle zunächst mit 40 Beschäftigten "weiter machen", so Reusch. Weitere 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen in einer Transfergesellschaft aufgefangen werden. "Mit diesem Angebot vermeiden wir betriebsbedingte Kündigungen und eröffnen die Möglichkeit, in sechs Monate neue berufliche Perspektiven zu entwickeln", so der Insolvenzverwalter weiter.
Komplexe Gemengelage, Perspektiven für Solarstandort Gelsenkirchen Angesichts der ungewöhnlichen Rahmenbedingungen dieses Verfahrens sei die vereinbarte Lösung für die Interessen der Gläubiger ein sehr gutes Ergebnis: "Wir alle waren mit einer komplexen Gemengelage wie den unbeantworteten Fragen zur Energiewende, der Insolvenz der niederländischen Muttergesellschaft und der wirtschaftlichen Lage der europäischen Solarwirtschaft konfrontiert", so Reusch.
Unter diesen Voraussetzungen habe Scheuten Solar in Gelsenkirchen seit seiner Bestellung zum vorläufigen Insolvenzverwalter Ende Februar im Stile eines Start-Up Unternehmens gekämpft, habe zwischenzeitlich wieder produziert, den Markt beackert, Kontakte zu Interessenten geknüpft, eng mit den Beratern der Arbeitnehmervertretung und der Wirtschaftsförderung zusammen gearbeitet.
"In einem gemeinsamen Kraftakt haben wir eine Perspektive für den Solarstandort Gelsenkirchen erhalten", fasst Reusch die Anstrengungen zusammen.
Scheuten Solar gilt Spezialist für die Herstellung von Solarmodulen und gebäudeintegrierten Photovoltaik-Lösungen. Das Amtsgericht Essen hatte als zuständiges Insolvenzgericht einen Tag vor Inkrafttreten des "Gesetzes zur Erleichterung der Sanierung von Unternehmen" (ESUG) am 29. Februar 2012 Steffen Reusch von der Kanzlei dnp Depping zum vorläufigen Insolvenzverwalter für die Scheuten Solar Production Facilities GmbH, die Scheuten Solar Cells GmbH und die Scheuten Solar Technology GmbH bestellt. Alle vier Gesellschaften haben ihren Sitz in Gelsenkirchen.