Als erster Vortragender erläuterte DNV GL Schiffstypenexperte für Containerschiffe Marcus Ihms den Status von RSCS (Route Specific Container Stowage), ein Klassenzeichen, mit dem Reeder routenabhängig eine größere Flexibilität bei der Beladung von Containerschiffen offerieren können, sowohl an Deck als auch signifikant im Laderaum. RSCS entwickelt sich zum Standard in der Containerschifffahrt.
Holger Jefferies, bei DNV GL Program Manager für Research and Rule Development, berichtete von der Entwicklung des neuen DNV GL Regelwerkes. "Die aktuellen Richtlinien für die Klassifikation werden derzeit in einem Prüfungsausschuss verglichen, angepasst oder erweitert, wobei auch die Effizienz bei der Anwendung der Regeln beleuchtet und langfristig erhöht wird. Dabei bleiben die bestehenden Richtlinien gültig. In der Zwischenzeit erwarten wir höchstens minimale Änderungen aufgrund von neuen internationalen IACS Bedingungen, die berücksichtigt werden müssen", erklärt Holger Jefferies. Die Einführung des neuen Regelwerks ist für Januar 2016 geplant.
Anhand von Fallbeispielen erklärte Norbert Kray, Chief Surveyor bei DNV GL, was bei einem Schadensereignis auf See von zentraler Bedeutung ist. "Hier kommt es nicht nur auf die professionelle Zusammenarbeit von Schiffseignern, Hafenbehörden und der Klassifikationsgesellschaft an, sondern vor allem auch auf Erfahrung und Vertrauen, um eine bestmögliche Schadensbegrenzung zu gewährleisten. Die Nutzung eines Emergency Response Service kann hierbei ein entscheidendes Element sein," so Norbert Kray.
Jan Olaf-Probst, Direktor Business Development Hamburg, und Knut Døhlie, Vice President Market und Business Development, präsentierten anhand von Beispielen aus der Schifffahrt wie die sachgerechte Nutzung von Berechnungsmethoden Reeder dabei unterstützen, aktuelle Beladungszustände ihrer Schiffe richtig zu bewerten.
Wie Reeder ihre Neubauten auf eine einfache Nachrüstung von LNG-Technologie vorbereiten können präsentierte Jost Bergmann, DNV GL Business Direktor für Containerschiffe.
Die Möglichkeit und Notwendigkeit der Nachrüstung, Retrofit, von Schiffen in Betrieb wurde von Dr.-Ing. Georg Eljardt, Direktor Maritime Technology Rickmers Shipmanagement, dargelegt. Die Reederei hat umfangreiche Untersuchungen durchgeführt, um schließlich konkrete Umbauten für eine Serie von Schiffen durchführen zu lassen. Eine kurze Amortisationszeit steht dabei mit einer gesteigerten Wettbewerbsfähigkeit der Schiffe in Einklang.
"Die Teilnehmer, die Intensität und Qualität der Diskussionen haben das Forum zu einer gelungenen ersten Veranstaltung in diesem Jahr gemacht und unterstrichen, dass dieses Format eine sehr gute Möglichkeit ist, mit der Schifffahrtsbranche im Austausch zu sein" lautete das Fazit von Hans-Günther Albers, der die Veranstaltung organisierte und moderierte.