Regel 1: Das „Binnen-I“ ist tabu! Rechtschreibreform hin oder her: Die weit verbreiteten „LeserInnen“ und „MitarbeiterInnen“ sind falsch und sehen im Schriftbild nicht schön aus. Noch schwerer wiegt: Großschreibung im Wort macht Texte uNLesBaR.
Regel 2: Vermeiden Sie Klammer- und Schrägstrich-Konstruktionen! Sie beeinträchtigen den Lesefluss und führen zu grammatikalisch falschen Ergebnissen. Sie als aufmerksame(n) Leser(in) würde das sicher stören.
Regel 3: Geben Sie einfach weibliche und männliche Form an, wenn der Platz reicht! Bei der Anrede „Geschätzte Kolleginnen und Kollegen“ fühlt sich niemand ausgegrenzt. Aber: Auf die Dauer wirkt die Doppelnennung monoton. Daher sollten Sie sie dosiert einsetzen.
Regel 4: Sprechen Sie Ihre Leserschaft direkt an, also mit „Sie“! So wie wir es hier tun. Das ist geschlechtsneutral und einwandfreier Stil.
Regel 5: Verwenden Sie neutrale Oberbegriffe! Aus der „Leserin“ und dem „Leser“ wird die „Leserschaft“, die „Redakteurinnen und Redakteure“ werden zur „Redaktion“. In der Geschäftskorrespondenz gut geeignet sind die Abteilungsbezeichnungen: das Marketing, der Vertrieb, die Produktion.
Regel 6: Streuen Sie vereinzelt Passivsätze ein! Mit Passivsätzen vermeiden Sie geschlechtsspezifische Formulierungen. Statt „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten einen Umsatz von 1 Million Euro“ heißt es dann „Es wurde ein Umsatz von 1 Million Euro erwirtschaftet.“ Aber Vorsicht: Passivsätze sind schwer zu lesen, also sparsam einsetzen.
Regel 7: Denken Sie über den Text hinaus! Bei der Auswahl von Grafiken und Bildern haben Sie oft Gelegenheit, Frauen in den Mittelpunkt zu rücken. Aber Vorsicht: Auch Bilder können geschlechtsdiskriminierend sein! Das „Bikini-Mädchen vor der Stanzpresse“ wirkt gestellt und degradiert die Frau zum schmückenden Beiwerk.