Die neuen Standards setzt der deutsche Hersteller Kaba Gallenschütz in seinen Produktfamilien Talos (Karussell- und Rundschiebetüren), Geryon (Sicherheitskarusselltüren) und Orthos (Personenschleusen) konsequent um. Die Änderungen betreffen Produkte, Leistungsumfang, Beratung und Inbetriebnahme, ebenso wie die jährliche Prüfung der Türen. „Durch Anpassung der berührungslosen Sensorik sowie der Sicherheitsleisten erfüllen die Kaba-Türen die Standards der DIN 18650. Durch im Karusselltürbereich einmalige Bremssysteme sind wir technologischer Führer der Antriebstechnologie“, erklärt Andreas Nöltner, Produktmanager bei Kaba Gallenschütz. „Eine projektbezogene Risikobeurteilung ermöglicht eine Anpassung der Türen an die jeweilige Nutzergruppe“.
Bereits auf der BAU 2007 in München, einer der größten Baumessen, stellte Kaba als einziger Hersteller vollautomatische Karusselltüren aus und konnte auf der Sonderschau des ift-Rosenheim, eines der international bedeutendsten Prüf- und Akkreditierungsinstitute, die Ausstattungsmerkmale einer Tür nach DIN 18650 präsentieren.
Projektbezogene Risikobeurteilung
Im Hinblick auf die Normeinhaltung ist ein Schwerpunkt auf die Schutzelemente zu legen. Da jeder Anwendungsbereich seine eigenen Risiken hat, gibt es für die Schutzausstattung kein Patentrezept. „Um Planer und Betreiber bei der Auswahl der richtigen Ausstattung zu unterstützen, stellt Kaba Gallenschütz die notwendigen Dokumente, auf deren Basis die Risikobeurteilung gemeinsam durchgeführt wird“, sagt Andreas Nöltner. Ein entscheidender Faktor ist der Nutzerkreis: Ist die Tür nur für gesunde Erwachsene zugänglich oder können Kinder, ältere oder gebrechliche Personen in den Bereich der Tür gelangen? Wird die Tür von eingewiesenen Personen genutzt? Je nach Nutzerkreis werden die entsprechenden Sicherheitselemente eingesetzt. Zusätzlich zur normativen Erfüllung gibt es Empfehlungen und Tipps für den Vertrieb.
Verantwortung geregelt
Durch die Risikobeurteilung ist die Verantwortung von Hersteller, Inverkehrbringer und Betreiber geregelt.
Der Hersteller ist für die konstruktiven Merkmale der Anlage zuständig.
Im Zuge der DIN 18650 hat Kaba Gallenschütz viele technische Maßnahmen ergriffen:
• Konstruktive Vermeidung von Quetsch- und Scherstellen
• Absicherung von Gefahrenstellen durch Sicherheitsleisten und Lichtsensoren
• Anbau von mitfahrenden Sensoren an den Türflügeln
• Zusätzliche Ausstattung aller Talos-Karusselltüren mit Tastern zur Reduzierung der Drehgeschwindigkeit
• Alle Sensoren werden konsequent getestet
Der Inverkehrbringer hat technisch einwandfreie Produkte nach dem jeweiligen Stand der Technik zu liefern. Der Betreiber muss dafür sorgen, dass die Türanlage sich jederzeit in einem betriebssicheren Zu-stand befindet. Dazu zählt die jährliche Sicherheitsüberprüfung und Wartung der Tür.
Vorteile für Nutzer und Betreiber
Aus der DIN 18650 ergeben sich entscheidende Vorteile für Nutzer und Betreiber:
• Automatische Türsysteme werden sicherer in der Anwendung
• Bei einem auftretenden Fehler geht die Tür in einen sicheren Betriebszustand
• Die Risikobewertung schafft Rechtssicherheit
Auch auf die Optik nimmt Kaba Gallenschütz Rücksicht:
• Schutzsensoren werden nach Möglichkeit verdeckt eingebaut
• Sicherheitsleisten auf den Türflügeln sind unauffällig, klein ausgeführt
• Ohne Veränderung der Antriebsbauhöhe können bei Kaba die Karusselltüren mit Lichtvorhängen, Sicherheitsleisten und Glasbruchmeldern ausgestattet werden.
• Die parametrierbare Mikroprozessorsteuerung ist beim Antrieb integriert
• Die Schutzausstattung ist abwärtskompatibel, die meisten älte-ren Türen können problemlos und unauffällig modernisiert werden.
Mit der DIN 18650 ist ein wichtiger Schritt für eine einheitliche Anforderung vollzogen worden. Die Norm wird bereits in der Schweiz und in Österreich angewendet, wenn auch nicht rechtsverbindlich. Dort ist man sich im Klaren, dass die DIN den Stand der Technik darstellt, nach dem die Türen zumindest in allen 27 EU-Ländern und den EFTA-Staaten ausgestattet sein sollten.