Die neuen induktiven Drehgeber mit EnDat 2.2-Schnittstelle haben eine Genauigkeit von ± 280'', eine Singleturn-Auflösung von 13 Bit oder 18 Bit und eine Multiturn-Auflösung von 12 Bit. Neben den absoluten Positionswerten stehen mit der EnDat 2.2 -Schnittstelle auch Inkrementalsignale zur Verfügung. Die Positionswerte werden mit Taktfrequenzen bis 2 MHz übertragen. Die minimale Datenübertragungszeit beträgt ca. 75 µs und ist für den Aufbau von Standard-Drehzahlregelungen ausreichend.
Die induktiven Positionsmessgeräte werden für Servoantriebe verwendet, bei denen die Positionsauflösung von Resolver nicht mehr ausreichend ist. Außerdem können übliche Resolver über mehrere Umdrehungen keine Absolut-Positionen ausgeben, weshalb zunehmend optische oder induktive Multiturn-Drehgeber eingesetzt werden.
Induktive Drehgeber weisen gegenüber Antrieben mit Resolvern Vorteile in Bezug auf Positioniergenauigkeit, Gleichlaufverhalten und Regeldynamik auf. Ermöglicht wird dies durch die größere Regelbandbreite und eine deutlich höhere Anzahl an Signalperioden für die Singleturn-Positionswertbildung. Der Positionswert wird durch eine integrierte Elektronik bereits im Drehgeber erzeugt und über die schnelle bidirektionale EnDat-Schnittstelle an die Folge-Elektronik rein digital oder optional auch zusätzlich mit Analogsignalen übertragen. Ein über die synchron-serielle Schnittstelle beschreibbares und lesbares EEPROM macht Anwenderparameter in der Folge-Elektronik jederzeit verfügbar, wodurch eine automatische Inbetriebnahme-Unterstützung ermöglicht wird.
Aufgrund der echten Multiturn-Funktionalität des Drehgebers entfällt ein Referenzieren der Anlage nach Stromausfall bzw. Wiederinbetriebnahme. Bisherige batteriegestützte Systeme mit den notwendigen Wartungsintervallen können entfallen. Alarm- und Diagnosefunktionen stellen eine hohe Verfügbarkeit der Anlage sicher.