Unterschiedliche Nutzeranforderungen
Klar wurde, dass beide Institute zwar eine ähnliche Forschungsrichtung haben und eine umfangreiche Versuchstierhaltung brauchen, dass jedoch die Betreiber aufgrund der unterschiedlichen Detailanforderungen der späteren Nutzer, der unterschiedlichen Grundstücke und auch wegen des „Inselcharakters“ der Max-Planck-Gesellschaft auf dem Campus der Universität sehr unterschiedliche Aufgaben an Architektur und Technik gestellt hatten.
Modernste Laborkonzeption und Haustechnik
Die Umsetzung dieser Anforderungen konnte an zwei Nachmittagen in den Neubauten besichtigt werden. Beide Laborgebäude sind beeindruckend. Obwohl noch nicht fertig gestellt - der jeweilige architektonische Anspruch wurde deutlich und die technische Realisierung sichtbar. Besonders interessiert waren die Teilnehmer an den Laborkonzeptionen und der Haustechnik. Auch hier referierten die beteiligten Firmen selbst. „Ich bin erstaunt, wie tief uns die Unternehmen in ihre Technik und Planung haben blicken lassen“, kommentierte ein Teilnehmer am Ende der Veranstaltung.
Tierhaltung
Ein ganzer Tag des Forums Laborbau 2012 war der Tierhaltung gewidmet. MPI und CECAD werden für die Forschung vor allem Mäuse, das MPI darüber hinaus noch Würmer und Fliegen halten. Während für letztere Sonderräume wie Klimakammern ausreichen, sind für die Tierarten Maus und Ratte besondere Barriere-Tierhaltungen notwendig. Dies ergibt sich vor allem aus den Hygienevorgaben. Denn bei einer durchschnittlichen Käfighaltung mit zwei bis drei Tieren kommen in 10.000 (MPI) bzw. 20.000 (CECAD) Käfigen eine Menge Mäuse zusammen, die der Altersforschung dienen werden.
Platz für eine Menge Mäuse
In beiden Instituten werden der Versuchstierhaltung Platz auf einer ganzen Etage eingeräumt, was ungefähr 2.000 bzw. 3.000 Quadratmetern entspricht. Die Arbeiten von Tierpflegern und Forschern, die die Tiere umsetzen und für die Säuberung der Käfige sorgen, werden systematisch in „Arbeitsstraßen“ unterteilt, die eine Verschleppung von Schmutz verhindern sollen. Daher der Begriff „Barriere-Tierhaltung“. Die Käfigreinigung wird mit Maschinen und zum Teil mit Robotern automatisiert. Die Laborplaner zeigten hier logische, (auch aus Behördensicht - wie z. B. Brandschutz) realisierbare Lösungen für beide Gebäude.
Jährliche Kooperationsveranstaltung
Das Forum Laborbau findet jährlich statt und bespricht Themen immer anhand eines Praxisbeispiels. In diesem Jahr konnten sogar zwei Gebäude gezeigt werden. Die Veranstaltung von Klinkner & Partner ist fachlich durch die enge Kooperation mit der dr. heinekamp Labor- und Institutsplanung GmbH so wertvoll. Dr. Heinekamp gibt nicht nur detaillierten Einblick in seine Arbeiten und den neuesten Stand der Technik, sondern unterstützt jedes Forum Laborbau mit seinem Team, das die Führungen durch die Gebäude organisiert.
Forum Laborbau 2013
Auch in 2013 soll es wieder ein Forum Laborbau geben. Leider stehen Ort und Termin noch nicht fest. Es wird wieder ein Neubau sein, in dem die Nutzer noch nicht eingezogen sind, bei der die „Baustelle“ aber schon begehbar und sinnvoll vorzeigbar ist. Den neuesten Stand der Technik wird das nächste Forum jedenfalls bestimmt wiedergeben. Informationen sind beim Veranstalter erhältlich.