Alle Prüflaboratorien der Branche betroffen
Die BauPVO gehört zu den ersten Verordnungen der EU, die die Vorgaben des Beschlusses EU 768/2008 hinsichtlich der Anforderungen an zu notifizierende Stellen übernimmt. Damit ist die Akkreditierung der Kompetenznachweis für die Notifizierung der Prüf- und Zertifizierungsstellen im Bauproduktensektor. Die BauPVO gilt unmittelbar in allen Mitgliedsstaaten, „dennoch sollen mit einer Anpassung des Bauproduktengesetzes wichtige Verfahrensschritte für die deutsche Wirtschaft konkretisiert werden“, so die DAkkS, die in Deutschland für die Akkreditierung der Prüf- und Zertifizierungsstellen zuständig ist - die Grundlage für die Notifizierung derselben bei der Europäischen Kommission.
Dauer des Verfahrens
Nach Aussage von Dr. Roman Klinkner, einem unabhängiger Berater der Laborbranche, dauert eine Akkreditierung nach DIN EN ISO/IEC 17025 mit Vorbereitung durchschnittlich 12-18 Monate. „Acht bis zwölf Monate für die Vorbereitung, mindestens vier bis sechs Monate für das Verfahren selbst“, erläuterte der QM-Berater Anfang März bei einem Auditoren-Training in Potsdam-Rehbrücke. „Bei kleineren Laboren kann es etwas schneller gehen, aber leider gilt die Regel: Am Ende war es nie kürzer als am Anfang geplant“, so der Diplom-Chemiker weiter.
Noch 15 Monate Zeit für Akkreditierung und Notifizierung
Das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) übernimmt die Aufgaben der notifizierenden Behörde (Artikel 45). Die vollständige Umsetzung der BauPVO muss bis zum 1. Juli 2013 abgeschlossen sein. Auch bereits notifizierte Stellen müssen bis dahin eine neue Notifizierung durch das DIBt erfahren haben. Die neue Produktinformationsstelle für das Bauwesen wird die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM) in Berlin sein. Insgesamt verbleiben der Branche noch etwa 15 Monate für die Akkreditierungs- bzw. Notifizierungsverfahren.