Oberlahr (WJ) - Die Weberit Werke Dräbing GmbH, Oberlahr/Westerwald, hat ein neues Verfahren entwickelt, mit dem klassische Glasmattenthermoplaste (GMT) und Organobleche auch mit komplizierten Funktionselementen oder Versteifungsrippen kosteneffizient gefertigt werden können. Die Produktion wurde dafür auf Spritzgiessmaschinen verlagert, somit ist die Verformung und Anspritzung in einem Arbeitsschritt möglich.
In der ersten Erprobung und als Prototyp auf der Messe zu sehen ist ein Verfahren mit dem zusätzlich Faserstränge aus unterschiedlichen Materialien, wie Glas, Carbon oder Aramid entlang der Kraftlinien eingebracht werden können. Hiermit können weitaus höhere Kräfte als mit den herkömmlichen faserverstärkten Spritzgießmaterialien aufgenommen werden. „Der entscheidende Vorteil dabei ist, dass wir gezielt dort verstärken können, wo die größte Krafteinleitung erfolgt. Dadurch erzielen wir beispielsweise eine höhere Steifigkeit und Festigkeit“, erklärt Dr. Willi Jung, Vertriebsleiter bei Weberit. Außerdem könne gegenüber dem klassischen Leichtbau im Duroplastbereich eine deutlich höhere Industriealisierung mit kurzen Zykluszeiten von etwa einer Minute erreicht werden, so dass auch große Stückzahlen wirtschaftlich herstellbar seien.
Zur industriellen Nutzung des Verfahrens stehen je eine 1.000, 2.000 und 5.000 KN Spritzgiessmaschine mit Roboterhandling zur Verfügung. Es können Organobleche und GMT-Platten verarbeitet werden. Geplant sind für diue nahe Zukunft auch Langteile für Maschinenbau, Windkraft, Ventilatorensysteme.
Während der Fakuma in Friedrichshafen sind Prototypenteile auf dem Stand B2 2124 zu sehen. Ebenso kann der interessierte Besucher Sonderteile sehen, die Diamant-Schichten auf Kunststoff-Produkten zeigen, eine Entwicklung der Firma Sucoatec. „Ich habe diese Technik auf dem Gründerwettbewerb „start2grow“ in Dortmund gesehen. Ich war fasziniert!“ so Jung. „Ich kenne die verschiedensten Plasma-Verfahren aus meiner Zeit im Vertrieb bei SULZER und habe seinzerzeit schon geahnt, dass dieses Vwerfahren ganz neue Möglichkeiten eröffnen wird. Nun können wir bei Weberit verschiedene Kusntstoff-Produkte aus unseren Serien vorzeigen, die eine (sehr teure, wertvolle) Diamantbeschichtung vorweisen. Gerne führen wir den Besuchern alle Neuheiten vor!“.
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Die Fotos zeigen verschiedene Weberit-Produkte und Dr. Willi Jung im Messestand während der Composite in Stuttgart.