Umfangreiche Machbarkeitsstudie schafft sicheres Fundament
Der erste Schritt war das Erstellen einer umfangreichen Expertise, einer sogenannten Machbarkeitsstudie zur Durchführbarkeit des Projektes. "Für diese Studie betrachteten wir zahlreiche Faktoren, die für die Umsetzung des Vorhabens von Bedeutung waren", erklärt Günter Kallies, der als erfahrener Seniorpartner von DR. WITTE & PARTNER die Leitung des Projektes übernommen hatte. "Wir untersuchten unter anderem die vorhandene Infrastruktur, die Verfügbarkeit von Rohstoffen oder die Aspekte des Umweltschutzes. Auch die Fördermöglichkeiten des Projektes durch die thailändische Regierung wurden geprüft. So konnten wir schon im Vorfeld zahlreiche Schwierigkeiten erkennen und gemeinsam mit dem Kunden adäquate Lösungen entwickeln", so Günter Kallies.
Weltweite Suche nach technischem Equipment
Für die optimale Ausstattung des neuen Werkes suchten die Experten von DR. WITTE & PARTNER weltweit nach passenden Maschinen und Anlagen. Hierbei legten die Planer besonderes Augenmerk auf die Kostenoptimierung. "Bei dem gesamten Projekt spielte die Höhe der Investitionen natürlich eine entscheidende Rolle", erklärt Dr.-Ing. Hans-Jürgen Klingelhöfer, der ebenfalls an der Leitung des Projektes beteiligt war. "Unsere intensiven Recherchen ermöglichten die Ausstattung des Werkes mit hochwertigen Maschinen - und das bei durchaus akzeptablen Kosten." Fündig wurden die Experten von DR. WITTE & PARTNER auf ihrer Suche unter anderem in Deutschland, Israel, Taiwan und Korea. Der weltweite Ankauf der Ausrüstung erforderte auch deren Transport ins thailändische Chonburi. Diesen organisierte Gerd Düring, der auf mehr als 40 Jahre im Speditionswesen zurückblicken kann.
Personalsuche gestaltet sich schwierig
Neben den baulichen und logistischen Aufgaben stellte die Rekrutierung geeigneter Mitarbeiter eine weitere Herausforderung dar. Ein Großteil der Belegschaft des neuen Werkes musste zudem intensiv geschult und in die komplexen Fertigungsabläufe eingearbeitet werden. Schließlich sollten auch die in Thailand hergestellten Turbinenkomponenten die hohen Standards der weltweit produzierenden Leistritz-Gruppe erfüllen. Mit Erfahrung und Fingerspitzengefühl überwand das Team von DR. WITTE & PARTNER zahlreiche Hürden beim Training der neuen Mitarbeiter, die sich aus den kulturellen Unterschieden und der fremden Sprache ergaben.
Andere Länder, andere Sitten - Der Tempel auf dem Firmengelände
Wie so oft bot die Arbeit fernab der Heimat auch viele interessante Aspekte für das deutsche Team: Hierzu zählt beispielsweise der buddhistischen Tempel, der im Rahmen der Werkserrichtung ebenfalls auf dem Leistritz-Firmengelände gebaut wurde. Nicht nur bei der Personalsuche spielten die Einflüsse der verschiedenen Kulturen eine entscheidende Rolle. "Die Mentalität der Menschen hier wirkt sich natürlich auch auf den Ablauf eines solchen Unternehmens aus", erklärt Günter Kallies, der Projekte dieser Größenordnung bereits rund um den Globus betreut hat. "Häufig funktionieren unsere europäischen Vorstellungen und Maßstäbe hier nicht und müssen den hiesigen Gegebenheiten angepasst werden. Aber gerade solche Aspekte sind etwas Besonderes und machen die Aufgabe spannend", so Kallies.
Fertigstellung der Anlage erfolgte termingerecht
Trotz aller kultureller, technischer und organisatorischer Klippen gelang den Fachleuten von DR. WITTE & PARTNER der termingerechte Abschluss des ersten wesentlichen Meilensteins, nämlich der Lieferung der ersten prüffähigen Turbinenschaufeln an den Triebwerkshersteller Rolls-Royce bis Ende Dezember 2011. Damit ist die Tätigkeit der deutschen Ingenieure jedoch nicht beendet: Noch bis Mitte des Jahres wird der Hochlauf der Produktion begleitet, um die Nachhaltigkeit der Produktivität sicherzustellen.
DR. WITTE & PARTNER überzeugen durch ganzheitliche Beratung
"Anders als bei typischen Consulting-Unternehmen sehen wir den Schwerpunkt unserer Arbeit nicht in der Beratung unserer Kunden sondern in der Hands-on Umsetzung oftmals schon vorhandener Pläne", erklärt Dr. Lothar Witte, Geschäftsführender Gesellschafter des Unternehmens. 1994 gründetete er das Unternehmen, dessen gut 40 Partner über 130 Unternehmen in der ganzen der Welt betreut hat. "Wir stellen für unsere Kunden eine Art sachkundiger Zusatzkapazität dar, die sie eben für solche zeitlich befristete Vorhaben benötigen. Dass wir aber ein solch komplexes Vorhaben tatsächlich bis zum Jahresende 2011, also in 10 Monaten schaffen, das habe selbst ich seinerzeit nicht so recht geglaubt."