Sättigungstauchen Die Taucheinsätze finden in Meerestiefen von bis zu 300 Metern statt. Daher müssen die Taucher sich während des oft wochenlangen Tauchganges unter den dort herrschenden Druckverhältnissen aufhalten. Bevor sich die Taucher in die vorgesehene Tiefe begeben können, werden sie in einer der Kammern (Kammer 1) innerhalb von zwei Tagen diesem Druck angepasst und begeben sich dann in eine der beiden nächsten Kammern (Kammer 2 oder 3), die über einen Wohn- und Schlafbereich verfügen. Während der folgenden 21 Tage ist das Kammernsystem der Aufenthaltsort für die Taucher während der Pausen und Ruhephasen. Eine Tauchkugel bringt die Taucher wie ein Fahrstuhl an ihren Arbeitsort unter Wasser und wieder zurück zu der Tieftauchanlage im Rumpf des Schiffes. Nach 21 Tagen Arbeitszeit werden die Taucher im Rahmen der Dekompression innerhalb von fünf bis sechs Tagen in der Kammer 1 wieder dem Normaldruck angepasst. Anschließend können sie das Kammernsystem verlassen. Weil sich unter diesen Bedingungen das Körpergewebe der Taucher vollständig mit dem Atemgas sättigt, spricht man vom Sättigungstauchen.
Doppelte Auslegung des Systems Da die Tieftauchanlage über zwei Wohn- und Schlafkammern (Kammern 2 und 3) verfügt, können gleichzeitig zwei Teams von bis zu sechs Tauchern eingesetzt werden, während in der Kammer 1 bis zu sechs Personen ein- bzw. ausgeschleust werden können. Kammer 4/5 dient dem Transfer zu den Tauchkugeln und beherbergt gleichzeitig den Sanitärbereich. Dräger Safety liefert u. a. auch die Steuerung der gesamten Anlage, ein Gaselager sowie die Sättigungstauchkontroll- und Rettungssysteme. Dazu gehört auch ein hyperbares Lifeboat für die eventuell notwendig werdende Evakuierung der Tauchmannschaft.
90 Jahre Erfahrung in der Offshore-Technik Im Rahmen der Exploration von Rohstoffen im Offshore-Bereich kann Dräger auf eine über neunzigjährige Erfahrung in der Projektierung, Konstruktion und Fertigung von Sättigungstauchsystemen zurückblicken. Den ersten Tieftauchsimulator hatte das Unternehmen bereits im Jahr 1913 entwickelt. Damit konnten grundlegende Erkenntnisse über das Tieftauchen gewonnen werden, die heute noch Gültigkeit besitzen. Meilensteine waren in den achtziger Jahren das Unterwasserlabor "Helgoland", die Tieftauchsimulationsanlagen "GUSI" und "Titan" für die wissenschaftliche Forschung in der Meeres- und Weltraumtechnik sowie die Tieftauchanlagen für die Versorgungsplattformen "Safe Karinia" und "Safe Regalia" und weiterer Taucherbasisschiffe.
Bei diesem Auftrag handelt es sich um einen der größten Einzelaufträge, den Dräger Safety bisher erhalten hat. Mit diesem Projekt zeigt das Geschäftsgebiet Dräger Safety Solutions, dass das Unternehmen auch im Projektgeschäft auf den Kunden zugeschnittene Lösungen realisieren kann. Weitere maßgeschneiderte Systemlösungen der Dräger Safety Solutions sind, z. B. Werkstatt-, Trainings-, Atemgasmanagement-, Tauch-, Rettungs- und Heißtrainingssysteme sowie Tunnelrettungszüge.