Für den Betrieb von Anlagen ist eine hohe Anlagenverfügbarkeit, Produktivität und Fertigungsqualität wichtig, ebenso wie geringe Betriebskosten über den gesamten Anlagenlebenszyklus. Sollte eine Anlage wegen Störungen ganz oder teilweise ausfallen, ist es essenziell, dass die Instandhaltung sofort auf eine aktuelle Anlagendokumentation zugreifen kann, um Ausfall- und Stillstandszeiten zu reduzieren. Dieselben Herausforderungen hat man im Anlagenbau in Bezug auf die eigenen Produktionsanlagen. Darüber hinaus ist hier der Zugriff auf die eigenen Produkte bei den Betreiberfirmen wünschenswert, um Services zur Einsatzoptimierung, zur Ersatzteilbeschaffung und für Vor-Ort-Einsätze anzubieten.
Der Webcast „Service und Instandhaltung in Zeiten der Digitalisierung“ zeigte anhand eines fiktiven Szenarios die Möglichkeiten der unternehmensübergreifenden Kollaboration für Anlagenwartung und Services über SAP Asset Intelligence Network. Sowohl Hersteller- als auch der Betreiberfirma nutzten in dem Beispiel jeweils SAP Engineering Control Center für die Erstellung und Pflege der eigenen Produkt- bzw. Anlagendokumentation.
Während die Herstellerfirma SAP Engineering Control Center für die Produktkonstruktion, im Beispielszenario für die Erstellung eines Spritzgusswerkzeugs mit CAD sowie die Erstellung einer Materialstückliste, von Zeichnungen und von 3D-Neutralformaten nutzt, steht bei der Betreiberfirma die Verwaltung der zur Anlage gehörenden Dokumentation im Vordergrund. Über das cloudbasierte SAP Asset Intelligence Network werden alle relevanten Produktinformationen, wie z. B. Equipment-Daten und Dokumente ausgetauscht, sodass beide Seiten stets über eine aktuelle Anlagendokumentation sowie aktuelle Zustandsdaten der Anlage verfügen. Die Herstellerfirma profitiert in diesem Use-Case von einem Digitalen Zwilling, der zudem den Zustand seines physischen Pendants widerspiegelt. Auf dieser Grundlage können z. B. optimierte Werkzeuge entwickelt oder gezielt Anlagen- und Maintenance-Services zur Verfügung gestellt werden. Die Betreiberfirma wiederum profitiert von individuell auf die eigene Anlage zugeschnittenen Werkzeugoptimierungen – für mehr Effizienz im Produktionsprozess – sowie den Maintenance-Services, die wiederum helfen, die Ausfall- und Stillstandszeiten zu reduzieren.
Weiterführend wurde gezeigt, dass durch die virtuelle Überwachung der Anlage durch die Betreiberfirma Unregelmäßigkeiten, wie z. B. Überhitzung, hervorgerufen durch einen defekten Dichtungsring, sehr schnell festgestellt werden können. Durch den Einsatz von Sensoren am Werkzeug bzw. der Anlage wird automatisch geprüft, ob sich die Anlagenwerte im „Soll-Bereich“ befinden. Bei Unregelmäßigkeiten kann eine Instandhaltungsstörmeldung mit SAP Asset Intelligence Network, z. B. über ein Mobiltelefon angelegt werden. Die Herstellerfirma liefert dann ebenfalls über SAP Asset Intelligence Network die 3D-animierte Anleitung für den Einbau des Ersatzteils, in unserem Fall des defekten Dichtungsrings. So kann der Servicemitarbeiter vor Ort die Anlage schnell und sicher reparieren. Die Betreiberfirma kann ihrerseits den Digitalen Zwilling der Anlage nachführen: durch die Anlage eines neuen Equipments für den neuen Dichtungsring in SAP Engineering Control Center. Nun sind die Anlage und der Digitale Zwilling wieder auf dem aktuellen Stand. SAP Engineering Control Center unterstützt dabei optimal die notwendigen Prozesse zum Erstellen und Pflegen der Anlagendokumentation.
Die Teilnehmer:innen des Webcasts fanden das Thema SAP Asset Intelligence Network durch die praxisnahen Beispiele und Demos sehr anschaulich. Die Kommentare reichten von: „Der Praxisteil war super aufbereitet und verständlich“ bis hin zu „Ein roter Faden stets vorhanden, gute Beispiele, man konnte der Präsentation gut folgen“.
„Die Mehrwerte von SAP Asset Intelligence Network und der Anlagendokumentation mit SAP Engineering Control Center liegen für Betreiber und Hersteller klar auf der Hand“ erklärt Dr. Arne Gaiser, Senior Vice President Business Development bei DSC Software AG. „Hochwertige und konsistente Anlagenstammdaten können digital zwischen beiden Parteien übertragen werden. Die direkte Integration mit dem SAP ERP-Backend ermöglicht es den Betreibern zudem, Wartungsmaßnahmen schneller zu planen und auch umsetzen zu können. Durch die Nutzung von SAP Engineering Control Center mit SAP Asset Intelligence Network kann die Anlagendokumentation auf beiden Seiten effizient und sicher erstellt bzw. gepflegt werden. Zudem ermöglicht es SAP Asset Intelligence Network den Betreibern, zusätzliche Inhalte und Services vom Hersteller zu beziehen. Umgekehrt können Hersteller den Betreibern ihre Produktdaten optimal zur Verfügung stellen. Über das Konstrukt des Digitalen Zwillings, fließen Zustandsdaten und -veränderungen der Anlage vom Betreiber zurück zum Hersteller. So können z. B. Ersatzteile und neue digitale Services den Betreibern angeboten werden – frühzeitig und vorausschauend.“
Das Fazit des Webcast: SAP Asset Intelligence Network und SAP Engineering Control Center bilden die perfekte Basis für die Zusammenarbeit von Herstellern und Betreibern in Zeiten der Digitalisierung!
Neugierig geworden? Hier geht’s zur Aufzeichnung des Webcast.