Gastgeber Prof. Dr.-Ing. Uwe Reisgen begrüßte das Publikum mit einem Rückblick in das Jahr 1863, in dem König Wilhelm der I. von Preußen die Gründung der „Königlichen Rheinisch-Westphälischen Polytechnischen Schule“ bestimmte, über die erste Vorlesung Schweißtechnik im Jahre 1933, dem Auftauchen des „unbesetzten“ Lehrstuhls „Schweißtechnik“ 1949 bis hin zur Gründung des Instituts für schweißtechnische Fertigungsverfahren 1961. Seit 2007 hält Prof. Dr.-Ing. Reisgen das Ruder des ISF in den Händen. Er berichtete von einer großartigen Zeit und riet potenziellen Nachfolgern abschließend, sich langsam in Stellung zu bringen. Als Vorsitzender der WGF – Wissenschaftliche Gesellschaft der Fügetechnik im DVS – ging Prof. Dr.-Ing. Sven Jüttner auf die Rolle der Nachwuchs-Förderung und Förderung der Fügetechnik ein.
Vom DVS rundete Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck die Begrüßungsreden mit der gemeinsamen Vergangenheit des DVS und des ISF ab. Seine Recherchen ergaben, dass das ISF im DVS erstmals 1949 in der Fachzeitschrift „SCHWEISSEN UND SCHNEIDEN“ erwähnt wurde. Im gleichen Jahr eröffnete die erste DVS-Schulungsstätte in Aachen. Mitglied im DVS wurde das ISF allerdings erst 1963. Da eine DVS-Mitgliedschaft ohne Beiträge beschlossen wurde, lieferte der DVS auch konsequenterweise keine Fachzeitschrift. Die erste „Schweißtechnische Lehranstalt“ in der damaligen BRD entstand 1966 in Aachen, zeitgleich mit dem Bezirksverband Aachen.
Dipl.-Ing. Jens Jerzembeck wies auf die enge Verbindung des ISF, des DVS und der DVS Forschungsvereinigung hin. Seit dem Jahr 2000 wurden 105 Forschungsprojekte mit einem Volumen von ca. 20 Mio. Euro gemeinsam realisiert. Prof. Dr.-Ing. Reisgen ist in fast allen DVS-Gremien aktiv, z. B. als AfT-Vorsitzender und Präsidiumsmitglied. Außerdem hat sich der ISF-Leiter maßgeblich für die digitale Umsetzung des DVS-Regelwerks stark gemacht. Resümierend bezeichnete der Geschäftsführer der DVS Forschung das ISF als die Kaderschmiede für den DVS und für die Fügetechnik.
Nach diesen Begrüßungsworten wurde die Fügetechnik von unterschiedlichen Festrednern beleuchtet. Ingenieure aus den Bereichen der Blechfertigung, dem Brückenbau, der Stahlindustrie, dem Forschungszentrum Jülich, der Luft- und Raumfahrt, dem Ultraschallschweißen, dem Schiffsbau oder dem Fahrzeugbau berichteten über ihre neuesten Entwicklungen.
Die Redner, meist Absolventen der RWTH Aachen, sind und bleiben eng mit dem ISF über den Freundeskreis, unter dem Vorsitz von Dr.-Ing. Johannes Weiser, verschweißt. Sie brachten ihre Hochachtung deutlich zum Ausdruck. Diese Verbundenheit beruht zum einen aus ihren Studienjahren vor Ort, zum anderen auf der Tatsache, dass das ISF all seinen Ehemaligen bei der Lösung von fügetechnischen Herausforderungen auch heute noch jederzeit zur Seite steht. Dieses Jubiläum feierte eine eingeschworene Gemeinschaft.
Wie bei jeder guten Veranstaltung kam auch der rege und freundschaftliche Austausch untereinander nicht zu kurz. Die Abendveranstaltung über den Dächern von Aachen bildete einen gelungenen Ausklang dieses Geburtstages.