Bereits im Sommer letzten Jahres rief der DVS junge Schweißer auf, sich um die Qualifizierung für die Berufsweltmeisterschaft zu bewerben. In verschiedenen Wettbewerben kämpften sich Freyer und Hamm schließlich in die Endrunde. Diese fand Mitte März bei der Krones AG in Nittenau statt: Innerhalb von elf Stunden mussten die zwei Kandidaten einen Druckbehälter erstellen. Dabei galt es, fünf verschiedene Schweißprozesse anzuwenden. Außerdem hatten beide ein Probestück mit dem Werkstoff Aluminium zu schweißen.
Die Entscheidung für Freyer fiel dem Expertenteam nicht leicht, die beiden Konkurrenten trennten nur wenige technische Feinheiten. Ausschlaggebend waren letztlich die zu fertigenden Aluminiumprofile: Heiko Freyer setzte sich bei diesem Verfahren durch. Beide Kandidaten lieferten jedoch überdurchschnittlich exakt gearbeitete Bauteile ab. Deshalb konnte sich der 18-jährige Sascha Hamm, Auszubildender bei der Terex Demag GmbH in Zweibrücken, ebenfalls qualifizieren: Er wird bei den EuroSkills 2012 in Belgien antreten.
Die Teilnehmer bei den internationalen Berufswettkämpfen dürfen maximal 22 Jahre alt sein. Jedes Land kann nur einen Jugendlichen pro Disziplin entsenden, der in einem von insgesamt 45 verschiedenen Berufen gegen seine Mitbewerber antritt. Die deutsche Schweißtechnik war über einen längeren Zeitraum bei diesen Wettbewerben nicht vertreten. Seit der Mitgliedschaft des DVS bei WorldSkills Germany im Jahr 2009 kann sich der talentierte Schweißernachwuchs Deutschlands wieder der Herausforderung auf internationalem Niveau stellen.
Heiko Freyer: Ein Vollblut-Schweißer
Der 19-Jährige Freyer hat erst vor Kurzem seine Ausbildung zum Konstruktionsmechaniker bei der Krones AG in Flensburg abgeschlossen. Der junge Schweißer ist mit Leib und Seele dabei: Das Verfahren fasziniert den frisch gebackenen Konstruktionsmechaniker bereits seit seiner frühesten Jugend. Erfolgreich nahm er an zahlreichen Wettbewerben teil: So unter anderem 2009 im Rahmen des DVS-Wettbewerbes "Jugend schweißt" im Wolfram-Inertgasschweißen gegen Nachwuchsschweißer aus Tschechien und China. Außerdem trat er beim "14. Goldenen Pokal Linde" 2010 im tschechischen Frýdek-Místek an, bei dem Freyer den zweiten Platz belegte.