Das traditionelle Verfahren des Flammrichtens erlebt derzeit eine Renaissance. Viele ausgebildete Fachkräfte werden in den kommenden Jahren aus den Betrieben ausscheiden. Damit das Wissen über diesen Prozess erhalten bleibt, hat sich Linde für dieses Bildungszentrum entschieden, das es in dieser Form bundesweit bisher noch nicht gab. Das Unternehmen kümmert sich bereits seit Jahren darum, Flammrichter auszubilden. Mit der Eröffnung der DVS-zugelassenen Kursstätte hat Linde diese Bildungsmaßnahme nun zentralisiert. Zukünftig sollen auch Flammstrahlfachkräfte im Anwendungstechnischen Zentrum geschult werden.
Beim Flammrichten werden Stahlträger durch gezielte hohe Wärmeanbringung an ausgewählten Punkten verformt. Bauteile können damit begradigt werden, selbst fertige Stahlprodukte lassen sich so ausrichten. "Die Anwendungen des Flammrichtens sind universell. In vielen Fällen ist eine wirtschaftliche Fertigung ohne eine sachgerechte Bearbeitung der Konstruktion durch das Flammrichten nicht möglich" weiß Frank Steller, Leiter Marktentwicklung Verarbeitende Industrie bei der Linde AG. "Fachkräfte nutzen den Prozess intensiv, er erfordert viel Erfahrung und Gespür für die richtigen Ansatzpunkte. Dieses Wissen darf nicht verloren gehen", begründet er die Eröffnung der Kursstätte. Anwendung findet das Verfahren vor allem im Stahlbau und im Schiffbau.
"Wir wünschen der neuen DVS-Bildungseinrichtung von Linde alles Gute und viel Erfolg bei ihren zukünftigen Aufgaben", so Martin Lehmann, Geschäftsführer der Zertifizierungsstelle DVS-PersZert. "Wir freuen uns besonders, dass sich die Gases Division der Linde Group als führender Anbieter in Deutschland und Europa sowie als langjähriges DVS-Mitglied zur Gründung dieser DVS-Bildungseinrichtung entschlossen hat."