Diese gemeinsame Handlungsdevise ist das Ergebnis eines ersten Arbeitsgespräches zwischen EBA-Präsident Gerald Hörster einerseits und DVS-Hauptgeschäftsführer Dr.-Ing. Klaus Middeldorf, Dipl.-Ing. Martin Lehmann, Leiter des Bereiches Bildung und Zertifizierung im DVS, und Prof. Dr.-Ing. Steffen Keitel, Geschäftsführer der GSI, andererseits.
Bei diesem Gespräch wurden gegenwärtige Arbeitsergebnisse zum europäischen Schienenfahrzeugbau umfassend diskutiert: Die weitere Arbeit wird insbesondere von der Absicht gelenkt, die Zulassung von Herstellerzertifizierungsstellen und Betrieben im Schienenfahrzeugbau europaweit zu koordinieren.
Da die Tätigkeiten solcher Herstellerzertifizierungsstellen auf europäischer Ebene zurzeit nicht einheitlich geregelt sind, hat der DVS einen Koordinierungsausschuss unter Leitung von Professor Keitel gegründet. Aufgabe des Ausschusses ist es, zusammen mit Vertretern aller EU-Länder die Aktivitäten von Herstellerzertifizierungsstellen nach DIN EN 15085 zu gewährleisten sowie einheitliche Kriterien für die Anerkennung der Herstellerzertifizierungsstellen zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit der European Railway Agency (ERA) sollen außerdem in allen EU-Ländern zuständige Sicherheitsbehörden oder Akkreditierungsstellen ermittelt werden, die eine Anerkennung der Herstellerzertifizierungsstellen übernehmen können. Nach EU-Recht dürfen die Länder grundsätzlich selber darüber entscheiden, ob eine Sicherheitsbehörde oder eine Akkreditierungsstelle die Anerkennung von Herstellerzertifizierungsstellen übernimmt. Gegenwärtig sind solche Stellen aber noch nicht in allen EU-Ländern eingerichtet.
Neue Erkenntnisse und weiterführende Arbeitsergebnisse zum europäischen Schienenfahrzeugbau verspricht auch die 1st European Conference JOIN-TRANS 2010 "Joining and Construction of Railway Vehicles", die von der Schweißtechnischen Lehr- und Versuchsanstalt Halle GmbH am 28. und 29. April 2010 ausgerichtet wird.