Im neuen Laserbearbeitungszentrum wird die Weiterverarbeitung strukturierter Bleche eine zentrale Rolle spielen, zu neuen Forschungsergebnissen führen und der Industrie neue Möglichkeiten eröffnen. "Allein der Fakt, dass beispielsweise für den Bau eines modernen Kreuzfahrtschiffes heute bis zu 900 Kilometer Schweißnähte gezogen werden, zeigt die Möglichkeiten für neue Innovationen beim Fügen von Materialien in der Industrie", erläuterte DVS-Hauptgeschäftsführer Dr.-Ing. Klaus Middeldorf. Zurzeit seien etwa 390.000 Beschäftigte in Deutschland in der Fügetechnik tätig, die eine Wertschöpfung von mehr als 22 Milliarden Euro erwirtschaften. "Fügetechnik ist eine Schlüsseltechnologie, bei der ihre unterschiedlichen Verfahren wie das Schweißen, Kleben oder Löten in einem Wettbewerb zueinander stehen", so Middeldorf weiter. Das Potenzial für neue Forschungen und weitere Anwendungen sei daher enorm.
Professor Vesselin Michailov, Inhaber des Lehrstuhls für Fügetechnik an der BTU Cottbus, ist gleicher Meinung: "Mit dem Biegen, Drücken, Ziehen, Schweißen und Schneiden von strukturierten Stahl- und Aluminiumblechen haben wir ein Forschungsfeld definiert, das bis heute erstaunlich wenig untersucht ist, obwohl der Einsatz von Blechen mit einer Struktur unter anderem im Fahrzeugbau oder im Bauwesen seit Jahrzehnten realisiert wird." Unter anderem aus diesem Grund ist der Lehrstuhl für Fügetechnik auch Mitglied in der Forschungsvereinigung des DVS.
Universitätspräsident Professor Walter Ch. Zimmerli verspricht sich von der neuen Anlage wesentliche Impulse für die Arbeit von InnoStructure an der BTU: "Ich bin mir sicher, dass wir in den kommenden Monaten und Jahren wertvolle Forschungsergebnisse zur Weiterverarbeitung strukturierter Bleche von den Nachwuchswissenschaftlern erwarten können." InnoStructure, eine Gruppe von jungen Nachwuchswissenschaftlern an der BTU Cottbus, führt Grundlagenuntersuchungen zur Weiterverarbeitung von strukturierten Blechen durch. Das neue Laserbearbeitungszentrum wird die Arbeit von InnoStructure erheblich stärken, wovon letztlich auch die Wirtschaft profitiert. Denn regionale wie überregionale Unternehmen bekommen die Chance, ihr Leistungsprofil um attraktive neue Technologie- und Produktfelder zu erweitern. Das damit verbundene wirtschaftliche Wachstum wiederum bringt neue Arbeitsplätze mit sich. "Mit der jetzt erreichten technischen Ausstattung an der BTU können und müssen wir die Frauen und Männer ausbilden, die künftig mit ihrer Kompetenz die Wirtschaft unserer Region stärken und weiterentwickeln. Nur mit Innovationen haben wir eine Chance", weiß Frank Szymanski, Oberbürgermeister von Cottbus.