Modulares Bauen am Beispiel der Neubaukonzepte an Hamburgs Schulen
„Hamburger Klassenhäuser“
In Hamburg wächst die Zahl der Schülerinnen und Schüler. Um dem steigenden Bedarf nach Unterrichtsraum gerecht zu werden, hat der städtische Landesbetrieb SBH | Schulbau Hamburg ein Modulbau-Konzept für die Erweiterung von Schulstandorten entwickelt. Dabei werden unterschiedliche Raumbedarfe von 900 m² bis 1.800 m² berücksichtigt. Die Anforderungen waren ein nachhaltiges Neubau-System mit hoher Flexibilität und schnellen Planungs- und Bauprozessen.
Herzstück ist ein modulares Tragwerk
Herzstück für die erfolgreiche Umsetzung ist ein modulares Tragwerk mit einer individuellen Grundstruktur, das anpassungsfähige Grundrisse und vielfältige Erweiterungsoptionen ermöglicht. Ein weiterer wichtiger Vorteil dieser modularen Bauweise sind deutlich kürzere Bauzeiten, bei den „Hamburger Klassenhäusern“ lagen die Vorgaben zwischen Baubeginn und Fertigstellung bei 9 Monate.
Die Gestaltung erfolgt in enger Absprache mit den Schulen: Ob Holz, Klinker oder Putz – die Fassaden und Fenster werden behutsam an den benachbarten Bestand angepasst. Hochwertige und langlebige Materialien prägen den nachhaltigen Charakter der neuen Gebäude, für die eine Mindestlebensdauer von rund 80 Jahren anvisiert ist.
Geringe Störungen im Schulbetrieb
„Der hohe Grad an Vorfertigung gewährleistet kurze Bauzeiten bei verlässlicher Qualität und einer möglichst geringen Störung des laufenden Schulbetriebs“, so ein Zitat aus der Pressemitteilung auf der SBH-Internetseite www.schulbau.hamburg.
Die OTTO WULFF Bauunternehmung GmbH
Die ersten ca. 19 Klassenhäuser mit ca. 20.000 m² NRF sind bereits fertiggestellt, bis Ende 2024 sollen 36 Grundschulen mit insgesamt 32.000 m² NRF umgesetzt werden.
OTTO WULFF hat 6 der ersten 8 Klassenhäuser als Generalunternehmer im Jahr 2020 errichtet, 5 weitere Schulen befinden sich in Fertigstellungsphase, 4 weitere Schulen wurden bereits beauftragt. Baubeginn für die erste 6 Schulen war Juni 2020, Schlüsselübergabe Januar 2021. „Nach interner technische Überprüfung haben wir extern Studien über das Tragwerk in Auftrag gegeben“, so Dipl.-Ing. Pawel Kampa, Oberbauleiter und verantwortlicher Projektentwickler für das modulare Tragewerk in den Hamburger Klassenhäusern von OTTO WULFF. „Gemeinsam mit dem Büro Schreyer Ingenieure aus Bad Oldesloe hat unser technisches Büro - nach der Bewertung aller relevanten Kriterien - für die Aufgabenstellung ein Deckensystem aus Spannbeton-Fertigdecken und als Auflager im Innenbereiche deckengleiche Verbundträger vorgeschlagen.“
Variantenvergleich empfiehlt Spannbeton-Fertigdecken
Die wichtigsten Vorteile dieser Slim Floor-Konstruktionen:
- Ein schnelle Baufortschritt
- Ressourcenschonende Bauweise
- Terminsicherheit aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades
- große Spannweiten und daraus resultierend: anpassungsfähige Grundrisse
- ebene, störungsfreie Unteransichten
- kostengünstiges Deckensystem
Weitere Informationen zum seriellen Bauen mit Spannbeton-Fertigdecken finden Sie unter www.dw-systembau.de