Bei Absorptionsmessungen wird der Sauerstoffgehalt zunächst künstlich abgesenkt. Gemessen wird schließlich der durch Belüftung erreichte Anstieg der Sauerstoffzufuhr. Im Gegensatz dazu erfolgt bei Desorptionsmessungen eine künstliche Erhöhung des Sauerstoffgehaltes, um anschließend die Abnahme zu erfassen.
Alternativ kann mit Hilfe von Abluftmessungen bei normalem Betrieb des Belebungsbeckens der Sauerstoffverbrauch gemessen und daraus die Sauerstoffzufuhr berechnet werden. Dies ist jedoch nur bei Belebungsbecken mit Druckbelüftung möglich. Abluftmessungen an verschiedenen Stellen des Beckens zu unterschiedlichen Zeiten können aufschlussreiche Informationen über die Vorgänge im Becken und die Auslastung der Belüftungseinrichtung liefern.
Für die Ausschreibung reicht ein pauschaler Bezug auf das DWA-M 209 nicht aus. Zum Versuchsablauf sollten zuvor bestimmte Vereinbarungen mit dem Auftragnehmer bzw. Hersteller getroffen werden, auf die im Merkblatt hingewiesen wird.
Der Versuchsablauf wird im DWA-M 209 detailliert beschrieben. Neben Hinweisen zur Beckengeometrien sind Informationen zu den erforderlichen Messgeräten und Chemikalien enthalten. Auch auf die Auswertung der Versuchsergebnisse und Darstellung in einem Versuchsbericht wird eingegangen. Ergänzend ist ein Auswertungsbeispiel als Anhang beigefügt. Darüber hinaus enthält der Anhang des Merkblattes eine Tabelle mit Sauerstoffkonzentrationen von luftgesättigtem Wasser unter vorgegebenen Druck- und Temperaturbedingungen. Auch Erläuterungen zur Abschätzung des Bedarfes an Stickstoff- und Sauerstoffgas für die Absorptions- und Desorptionsversuche sind im Anhang zu finden.