"Um die ökonomische Kraft und die ökologischen Vorteile der neuen Mobilitätsformen zu entfalten, benötigen wir eine stärkere Vernetzung von Fahrzeugen, Nutzern und Objekten durch den Einsatz von IKT", sagte Franz Loogen, der Geschäftsführer der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH. Der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) als Querschnittstechnologie komme eine zunehmend wichtigere Bedeutung zu, denn nur sie ermögliche vernetzte Mobilität mit höherer Verkehrssicherheit, intermodale Wegeketten mit einem Komfortgewinn für die Nutzer sowie in der langfristigen Perspektive autonomes Fahren.
Die neu aufgelegte Studie Systemanalyse BWe mobil 2013 zeigt, dass die Elektrifizierung des Antriebsstrangs und die Vernetzung der Mobilität nicht voneinander zu trennen sind. Die vom Fraunhofer Anwendungszentrum KEIM (Kompetenzzentrum für energetische und informationstechnische Mobilitätsschnittstellen) in Esslingen im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft sowie der Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH erstellte Studie erscheint in der zweiten Auflage im Rahmen der e-mobil BW Studienreihe.
Die komplette Studie ist auf der Internetseite der e-mobil BW GmbH zu finden: www.e-mobilbw.de.
Weiterführende Informationen zur Systemanalyse BWe mobil 2013
Die Studie Systemanalyse BWe mobil 2013 - IKT- und Energieinfrastruktur für innovative Mobilitätslösungen in Baden-Württemberg" gibt einen umfassenden Überblick über die Bedeutung der IKT- und Energieinfrastruktur für zukünftige Mobilitätslösungen. Zentrale Aussagen sind:
- Elektromobilität ist eine Komponente zukünftiger, vor allem urbaner Mobilitätssysteme, in denen Nutzer, Fahrzeuge, Ladeinfrastruktur und intermodale Verkehrsträger eng miteinander verbunden sind. Eine Schlüsselrolle nehmen dabei moderne Informations- und Kommunikationstechnologien ein, die eine intelligente Vernetzung erst ermöglichen.
- Durch die Entwicklung hin zur Elektromobilität werden neue Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale in Baden-Württemberg generiert. Neue und erweiterte IKT-Anwendungen sowie der Aufbau und Betrieb einer umfassenden Ladeinfrastruktur sind dabei bedeutende Elemente.
- Baden-Württemberg verfügt in den Bereichen IKT, Ladeinfrastruktur und Flottenmanagement über eine sehr gute Ausgangsposition, um den Wandel hin zur Elektromobilität mit Systemkompetenz aktiv gestalten und prägen zu können.
- In breit angelegten Forschungsinitiativen des Bundes und des Landes Baden-Württemberg arbeiten Forschungseinrichtungen und Industriepartner gemeinsam in ca. 60 Projekten, die vielfältigste Aspekte der Elektromobilität erforschen und weiterentwickeln. Bestehende Geschäftsfelder müssen ausgebaut und neue erschlossen werden, was eine branchenübergreifende Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure in gemeinsamen Projekten und Netzwerken erfordert.
- Dies unterstützt das Land Baden-Württemberg nicht nur finanziell, sondern auch, indem es die Koordination der Clusterinitiative "Elektromobilität Süd-West" sowie das Projektmanagement des Schaufensters "Living Lab BWe mobil" in die Hände der Landesagentur e-mobil BW gelegt hat. Durch die zentrale Steuerung können noch effektiver Wissenstransfers gefördert, Innovationspotenziale und neuen Wertschöpfungsstrukturen aufgezeigt, Synergien initiiert sowie Clusterbildungen forciert werden. Insbesondere in der Phase der Marktvorbereitung und begleitend zu dem notwendigen, sich teilweise bereits vollziehenden gesellschaftlichen Wandel übernimmt die Landesagentur mit Projektmanagement, Standortmarketing, Öffentlichkeitsarbeit und Imagepflege Kernaufgaben, um Baden-Württemberg als künftigen Leitanbieter und Leitmarkt für Elektromobilität im In- und Ausland bekannt zu machen.
- Die Entwicklung des elektrifizierten Antriebsstrangs geht einher mit dem systematischen Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Eine in der anfänglichen Entwicklungsphase mehrheitlich genutzte private Ladeinfrastruktur wird in einem zunehmenden Markt für Elektrofahrzeuge durch öffentliche Ladestationen ergänzt. Um die hier zu erwartenden Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale in vollem Umfang realisieren zu können, muss Baden-Württemberg die Entwicklung von Standards für eine intelligente Netzanbindung von Elektrofahrzeugen weiter aktiv vorantreiben.
Hintergrundinformation
Spitzencluster Elektromobilität Süd-West
Mit rund 80 Akteuren aus Industrie und Wissenschaft ist der Spitzencluster Elektromobilität Süd-West einer der bedeutendsten regionalen Verbünde auf dem Gebiet der Elektromobilität. Der Cluster, der von der Landesagentur e-mobil BW GmbH gemanagt wird, verfolgt das Ziel, die Industrialisierung der Elektromobilität in Deutschland voranzubringen und Baden-Württemberg zu einem wesentlichen Anbieter elektromobiler Lösungen zu machen. Unter dem Motto "road to global market" nutzt der Cluster die einmaligen Möglichkeiten der Region Karlsruhe - Mannheim - Stuttgart - Ulm, um renommierte große, mittlere und kleine Unternehmen aus den Bereichen Fahrzeugtechnologie, Energietechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) sowie dem Querschnittsfeld Produktionstechnologie untereinander und mit Forschungsinstituten vor Ort zu vernetzen. Der Spitzencluster Elektromobilität Süd-West wird gefördert durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und erhält Mittel in Höhe von bis zu 40 Millionen Euro. Die e-mobil BW verantwortet das Clustermanagement und wird in diesem Zusammenhang durch das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg (MFW) mit 5 Millionen Euro unterstützt.
Schaufenster Elektromobilität LivingLab BWe mobil
Die Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als "Schaufenster Elektromobilität" ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Millionen Euro bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrssystem erprobt.
Im baden-württembergischen Schaufenster LivingLab BWe mobil erforschen mehr als 100 Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand Elektromobilität in der Praxis und werden dabei zusätzlich vom Land Baden-Württemberg und von der Region Stuttgart in hohem Maße durch eigene Fördermittel unterstützt. Die rund 40 Projekte konzentrieren sich mit ihren Aktivitäten auf die Region Stuttgart und die Stadt Karlsruhe und sorgen auch international für eine große Sichtbarkeit. Das LivingLab BWe mobil steht für einen systemischen Ansatz mit ineinandergreifenden Projekten, die Elektromobilität vom E-Bike über den E-PKW bis hin zum elektrischen Transporter und Plug-in-Linienbussen für jedermann erfahrbar machen. Die Projekte adressieren Fragestellungen zu Intermodalität, Flotten und gewerblichen Verkehren, Infrastruktur und Energie, Wohnen und Elektromobilität, Stadt- und Verkehrsplanung, Fahrzeugtechnologie, Kommunikation und Partizipation sowie Ausbildung und Qualifizierung. Koordiniert wird das LivingLab BWe mobil durch die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie e-mobil BW GmbH und die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH (WRS).
Weitere Informationen unter www.schaufenster-elektromobilitaet.org. Informationen zum LivingLab BWe mobil unter www.livinglab-bwe.de.