Das Studienvorhaben wird von der baden-württembergischen IG Metall, dem Verband des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg und vom Strategiedialog Automobilwirtschaft BW unterstützt. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg fördert das Vorhaben im Rahmen der Zukunftsinitiative Handwerk 2025 und dem neuen Schwerpunktthema „Transformation des Kfz-Gewerbes“.
Handlungsempfehlungen für einen schrumpfenden Markt
„Das Kfz-Gewerbe befindet sich in einem Transformationsprozess. Dieser muss unter den Bedingungen eines sich wandelnden Marktes aktiv gestaltet werden, um Beschäftigung und Betriebe zu sichern“, sagt Roman Zitzelsberger, Bezirksleiter IG Metall Baden-Württemberg. Die Studie zu Beschäftigungseffekten im Kfz-Gewerbe soll hierzu faktenbasiert Wissen aufbereiten und Erkenntnisse zugänglich machen. „Von dieser Studie erhoffen wir uns konkrete und praxistaugliche Handlungsempfehlungen für Betriebe, Verbände und Politik“, betont auch Michael Ziegler, Präsident des Verbands des Kraftfahrzeuggewerbes Baden-Württemberg. Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut ergänzt: „Das Kfz-Gewerbe beim Transformationsprozess mitzunehmen und wo nötig landesseitig zu unterstützen, ist mir ein wichtiges Anliegen. Mit der Studie erhalten wir sicher eine gute Ausgangsbasis hierfür.“
Veränderung etablierter Geschäftsmodelle
Das Kfz-Gewerbe mit seinen Handels- und Handwerksbetrieben fungiert als Bindeglied zwischen Fahrzeugherstellern und Kund:innen. Doch durch den tiefgreifenden Wandel der Mobilitätswirtschaft – hin zu vernetzten, automatisierten und elektrifizierten Mobilitätsdiensten – kommen neue Wettbewerber in den Markt, die die Art der Wertschöpfung verändern. So treten beispielsweise finanzstarke Plattformen auf, die PKW online vertreiben und die Kundenbedürfnisse mit flexiblen Nutzungsmodellen bedienen. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen des Kfz-Gewerbes stellt dies aufgrund begrenzter personeller und finanzieller Ressourcen vor große Herausforderungen, sei es im Bereich der zukünftigen Entwicklung des Geschäftsmodells, der Mitarbeiterqualifizierung oder der generellen Ausrichtung der Unternehmensstrategie.
Studienveröffentlichung im November 2022
Die von e-mobil BW beauftragte Studie soll die Treiber der Veränderung und derzeitige Abhängigkeiten im Kfz-Gewerbe analysieren. Daneben sollen die quantitativen und qualitativen Auswirkungen von Digitalisierung und Elektrifizierung auf die Beschäftigtenstrukturen des Kfz-Gewerbes in den Jahren 2030 und 2040 identifiziert und Ableitungen für Unternehmensstrategien sowie Aus- und Weiterbildung ermöglicht werden. Ziel ist es, dass regionale Firmen, Verbände, Kammern, Innungen und Belegschaften des Kfz-Gewerbes eine Unterstützung in der Transformation erhalten. Mit der Studienerstellung wurde das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation in Zusammenarbeit mit dem Institut für Automobilwirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geißlingen beauftragt. Die Ergebnisse werden voraussichtlich im November 2022 veröffentlicht.
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