Minister Winfried Hermann macht deutlich: „Baden-Württemberg ist Pionierregion und Treiber einer neuen nachhaltigen Mobilität – elektrisch und autonom. Wir haben in Baden-Württemberg viel zu bieten und wollen unsere Aktivitäten auf der ITS vorstellen. Natürlich sind wir auch sehr neugierig: Was haben die anderen Länder zu bieten, was können wir von ihnen lernen.“
Auf dem Gemeinschaftsstand der Bundesländer stellt Baden-Württemberg vielfältige Mobilitätsprojekte vor. Diese reichen von innovativen Fahrzeugkonzepten über offene Mobilitätsdaten bis hin zum Einsatz automatisierter Shuttles in ÖPNV-Reallaboren: Es wird deutlich: Mobilitätslösungen von baden-württembergischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen sind vernetzt, automatisiert, emissionsfrei und elektrisch.
Mobilitätsland wird digital
Die Mobilität der Zukunft wird maßgeblich von Software und Elektronik-Architektur geprägt werden. Als führender Industrie- und Technologiestandort bietet Baden-Württemberg nicht nur zahlreiche Anwendungsfelder digitaler Lösungen, sondern fördert die Entwicklung innovativer Konzepte aktiv. Auch in den Kommunen des Landes bietet die Digitalisierung vielfältige Möglichkeiten, Mobilität neu zu denken.
"Digitalisierung, Software, neue Hardware und Fahrzeugautomation spielen für die erfolgreiche Transformation der Automobilbranche die entscheidende Rolle. Bereits seit 2010 initiiert die e-mobil BW im Cluster Elektromobilität Süd-West vielzählige Projekte – gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft. Baden-Württemberg wird auch in Zukunft für klimafreundliche Fahrzeuge und Mobilitätslösungen einer der wichtigsten Entwicklungs- und Produktionsstandorte sein", sagt Franz Loogen, Geschäftsführer der e-mobil BW anlässlich der Baden-Württemberg-Ausstellung auf dem ITS World Congress.
Landesstrategie macht Bedeutung künftiger Mobilität deutlich
Automatisierung und Vernetzung sind zentrale technologische Treiber des Wandels in Baden-Württemberg. Mit dem Strategiepapier zur automatisierten und vernetzten Mobilität hat die baden-württembergische Landesregierung ein klares Zeichen für den Einsatz innovativer, emissionsfreier und intelligenter Mobilitätslösungen gesetzt. Das Papier wurde im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft BW im Juli 2020 vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg und der Landesagentur e-mobil BW erarbeitet. Es definiert Ziele und Maßnahmen für die kommende Dekade bis 2030. Dabei steht die Verbesserung der Mensch- und Gütermobilität durch Automatisierung und Vernetzung im Fokus. Daneben ist die Stärkung von Forschungs-, Innovations-, Wertschöpfungs- und Beschäftigungspotenziale in Baden-Württemberg zentral.
Projekte aus Baden-Württemberg
Auf dem Deutschland-Stand des ITS World Congress vertritt e-mobil BW das Land. Die ausgestellten Mobilitätsprojekte zeigen innovative Lösungen einer intelligenten, digitalen, automatisierten und emissionsfreien Mobilität.
Innovatives Fahrzeugkonzept U-Shift
Das autonome und elektrisch angetriebene Fahrzeugkonzept U-Shift ermöglicht eine Trennung des Fahrmoduls vom Anwendungsmodul. Es kann in Verbindung mit verschiedenen Kapseltypen sowohl zum Transport von Personen als auch von Gütern eingesetzt werden. Das Projekt wird vom Institut für Fahrzeugkonzepte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart geleitet. Weitere Projektpartner sind das FKFS, das Karlsruher Institut für Technologie sowie die Universität Ulm.
MobiData BW – Offene Mobilitätsdaten
Im Auftrag des Ministeriums für Verkehr Baden-Württemberg betreiben die NVBW – Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg und die Mobilitätszentrale Baden-Württemberg das Open Data Portal MobiData BW. Über diese Plattform werden verkehrsträgerübergreifende Mobilitätsdaten offen zur Verfügung gestellt, um Individual- und öffentlichen Verkehr besser miteinander zu vernetzen.
Reallabor RABus
Im Rahmen von „RABus – Reallabor für den automatisierten Busbetrieb“ wird in Mannheim und in Friedrichshafen ein weitgehend wirtschaftlicher ÖPNV-Betrieb mit elektrifizierten und automatisierten Fahrzeugen etabliert werden. Über eine Begleitforschung zu Akzeptanz, Wirtschaftlichkeit und technischen Lösungsansätzen ist auch die Wissenschaft intensiv in das Projekt eingebunden.
Testfeld Autonomes Fahren BW
Das Testfeld Autonomes Fahren Baden-Württemberg (TAF BW) ist ein Reallabor für Anwendungen des automatisierten und vernetzten Fahrens, das in Karlsruhe, Heilbronn und Bruchsal kontinuierlich auf- und ausgebaut wird. Auf ihm können Firmen und Forschungseinrichtungen auf über 200 km öffentlicher Straßen zukunftsorientierte Technologien im alltäglichen Straßenverkehr erproben.
Verbundförderprojekt AMEISE
Mit dem Reallabor AMEISE erprobt Waiblingen autonomes Fahren, um das Busverkehrsangebot zu erweitern und um einen Beitrag für die klimafreundliche Verkehrswende zu leisten. Dabei wird mit einem kleinen, nahezu vollautomatisierten Bus, die Datenkommunikation erforscht und auf einer neuen Buslinie im Gewerbegebiet „Ameisenbühl“ in Waiblingen erprobt.
Elektrifizierung des Zustellverkehrs
Das Projekt ZUKUNFT.DE steht für „Zustellverkehre kundenfreundlich, nachhaltig, flexibel und transparent. Durch Emissionsfreiheit.“ Hierbei soll die Elektrifizierung der Paketauslieferung in der Praxis getestet werden. Neben Baden-Württemberg sind die Bundesländer Hamburg und Hessen an der Umsetzung seit Oktober 2018 beteiligt.