So erwarten etwa 50 Prozent der 200 Branchenexperten, die am 28. November am pv magazine Webinar mit E3/DC zu Batterie- und Solarmodulpreisen teilgenommen haben, dass die Batteriespeicherpreise in den nächsten fünf Jahren signifikant um 20 Prozent oder mehr fallen würden.
Darauf sollte man jedoch nicht spekulieren, so Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer des Wechselrichterherstellers E3/DC und Initiativpartner des Webinars. Hersteller müssten jetzt schon sicherstellen, dass sie in Zukunft überhaupt genug Batteriemodule beziehen können. Die Nachfrage aus der Automobilbranche steigt und trotz des geplanten Ausbaus der Batterieproduktion wird es für die Hersteller im Segment stationäre Speichersysteme schwieriger, Batterien zu bekommen. Auch bei den Kosten der weiteren Komponenten eines Speichersystems, etwa bei der Leistungselektronik und bei dem Gehäuse, sei nicht mit einer dramatischen Kostensenkung zu rechnen.
Kostensenkung bei Photovoltaikmodulen geht weiter
Bezüglich der Photovoltaikmodulpreise stehen die Zeichen dagegen mehr auf weitere signifikante Kostensenkung. Laut eines Szenarios von Bloomberg zu „Benchmark-Preisen“, das pv magazine im Webinar vorstellte, sinken die Modulkosten für das Segment „große Kraftwerke“ bis 2022 um weitere 20 Prozent von heute knapp 30 Cent pro Wattpeak auf 24 Cent pro Watt. Auch die derzeitigen für große Projekte realen Preise im unteren 30-Cent-pro-Watt-Bereich sind danach zumindest für einen Teil der Hersteller so zu realisieren, dass genügend Marge übrigbleibt. Wann die Preise für Einkäufer kleinerer Volumen fallen und wie weit, hänge jedoch mehr von der Anfrage und Nachfragesituation ab. Prinzipiell gebe es genug Produktionskapazität, um die in einem optimistischen Szenario auf bis zu 111 Gigawatt geschätzte Nachfrage in 2018 zu decken. Interessant, so pv magazine Chefredakteur Michael Fuhs in dem Webinar, ist die Frage, in wie weit nächstes Jahr die Modulpreise dem Mindestpreis für Module aus chinesischer Produktion folgen werden. Diese fallen für multikristalline Module im April bereits auf gut 31 Cent pro Watt.
Nach den Auswertungen von pvXchange ist bereits im November ein Rückgang der Modulpreise zu erkennen, nachdem im Oktober die Mindestimportpreise gefallen sind. Befragt man Analysten, so Michael Fuhs, sind die niedrigen Preise in der Produktion durchaus darstellbar. Außerdem rüsten gerade etliche Hersteller auf neue Technologien in der Produktion multikristalliner Wafer um, wodurch diese wieder einen deutlichen Preisvorteil gegenüber monokristallinen Modulen erlangen dürften. Viele Experten würden es daher für wahrscheinlich halten, dass die Modulpreise bald weiter sinken.
Das pv magazine Webinar mit Dr. Andreas Piepenbrink, Martin Schachinger (Geschäftsführer pvXchange) und Michael Fuhs können Sie sich nach Eingabe Ihrer Daten hier ansehen.