Ab Beginn des Jahres 2021 endet für die Photovoltaik (PV)-Anlagen ab dem Installationsjahr 2000 nach 20 Jahren die staatlich garantierte Einspeisevergütung. Es ist jedoch unumstritten, dass PV-Anlagen eine deutlich längere Lebensdauer aufweisen. Mit zunehmender Betriebsdauer nimmt die Leistung von PV-Modulen zwar ab, jedoch kann diese auch nach 20 Betriebsjahren, abhängig von der eingesetzten Technologie und betriebsbedingten Faktoren, noch immer 80% der ursprünglichen Leistung betragen.
Die Besitzer dieser PV-Altanlagen stehen vor der Frage, wie sich der Weiterbetrieb ihrer Anlage am besten darstellen lässt. In einer aktuellen Kurzstudie des Beratungshauses EuPD Research im Auftrag von E3/DC wird genau dieser Frage nachgegangen. Als Entscheidungsbasis stehen hier die Betriebskosten, die Schätzungen zufolge bei älteren PV-Kleinanlagen um die 5 ct/kWh liegen. Wird der Börsenstrompreis als realistische Benchmark einer Vergütung des eingespeisten PV-Stroms angelegt, zeigt sich schnell, dass der Weiterbetrieb mit reiner Stromeinspeisung keine Option darstellt. Wenngleich bei der Umrüstung volleinspeisender Anlagen auf Eigenverbrauch technische Anpassungen notwendig sind, zeigt der Blick auf Bezugskosten von 30 ct/kWh klar, dass der Eigenverbrauch des Solarstroms die attraktivste Lösung ist.
Exemplarisch lässt sich dies an einem Durchschnittshaushalt mit einem Jahresstromverbrauch von 5.000 kWh und einer PV-Anlage mit 8 kW installierter Leistung darstellen. Hier lassen sich ein Eigenverbrauchsanteil von rund 21% und ein Autarkiegrad von ca. 34% realisieren. Durch die Anschaffung eines Elektrofahrzeugs mit 10.000 km jährlicher Fahrleistung steigt der Strombedarf des Haushalts um etwa 1.800 kWh pro Jahr. Das Elektroauto ist grundsätzlich ein idealer neuer Verbraucher für den PV-Strom. Kann es jedoch tagsüber selten geladen werden, weil der Besitzer mit dem Auto unterwegs ist, dann steigt die Eigenverbrauchsquote des Solarstroms lediglich um einen Prozentpunkt. Der Autarkiegrad sinkt auf 27%.
Solare Mobilität durch Speichernachrüstung
Durch die Nachrüstung eines geeigneten Speichersystems mit intelligentem Energiemanagement lässt sich hingegen der Anteil des selbstgenutzten PV-Stroms stark erhöhen, da auch in den Abendstunden mit dem Strom aus der eigenen PV-Anlage geladen werden kann. Im gewählten Beispiel lässt ein Batteriespeicher mit einer Nettokapazität von 8 kWh den Eigenverbrauchsanteil auf über 50% steigen, der Autarkiegrad steigt auf 56%. Der Blick auf den Solaranteil am Autostrom legt den positiven Effekt des Batteriespeichers offen: Ohne Speichermöglichkeit beträgt dieser lediglich 7%. Ist ein Speicher mit 8 kWh Kapazität vorhanden, steigt dieser Anteil auf knapp 75%. Bezogen auf den Bedarf von 1.800 kWh sind das 1.350 kWh oder 7.500 km Fahrleistung, die klimaneutral aus der PV-Anlage gewonnen werden.
„Die niedrigen Stromgestehungskosten von Post-EEG-Anlagen eröffnen verschiedene Möglichkeiten zur weiteren Nutzung. Mit der Nachrüstung von Wallbox und Speicher ist ein sehr guter Weg gegeben, den Eigenverbrauch zukünftig zu maximieren“, fasst Dr. Martin Ammon, Geschäftsführer EuPD Research, die Studienergebnisse zusammen.
Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer E3/DC, betont hierzu: „Die in der Studie dokumentierten Erfahrungswerte unserer Kunden liefern den Beleg, dass sich im Zusammenspiel der richtigen Hardware-Komponenten hohe solare Deckungsraten beim Laden von Elektrofahrzeugen problemlos realisieren lassen.“
Die Kurzstudie „Der deutsche Photovoltaik-Markt als Triebfeder für Elektromobilität“ wurde durch EuPD Research im Auftrag von E3/DC erstellt. Im Studienrahmen werden Hintergründe zum Photovoltaikmarkt und dem Zusammenspiel von PV-Anlage mit Wallbox sowie Speichersystem dargestellt. Praxisbeispiele von E3/DC Kunden geben hier Einblicke in den Alltag rund um das solare Laden von Elektrofahrzeugen.
Zum Download der Kurzstudie:
https://www.e3dc.com/fileadmin/user_upload/Dokumente/Pressemeldungen/EuPD_E3DC_Kurzstudie_PV_Emobilitaet_final.pdf