Im vergangenen Jahr stellte das Unternehmen aus der Albgemeinde deshalb einen Kundenbetreuer ein, der im Zweifelsfall mit einem Kuchen Kunden besucht und in einstündigen Gesprächen Probleme klärt, einfachere und schnellere Arbeitsschritte mit der vorhandenen Software zeigt oder eine Erweiterung der Lizenz vorschlägt. "Viele Anwender erfahren dadurch ein Aha-Erlebnis", freut sich der Unternehmenschef.
Ebenso schlug ein, dass sich Easysoft um eine größere Verfügbarkeit der Ausbildungsangebote seiner Kunden kümmerte. So können sich alle Mitarbeiter über eine kostenlose App per Smartphone das Weiterbildungsprogramm anschauen und gleich anmelden. Das hat auch Vorteile für das Unternehmen selbst, denn Fehler sind ausgeschlossen. Fehler, die bisher entstanden, wenn Daten vom Anmeldeformular ins Programm übertragen werden mussten. Die positive Entwicklung schlägt sich auch in den Beschäftigtenzahlen nieder. 2014 hat Easysoft 13 neue Mitarbeiter an seinen Standorten St.Johann, Bretten und Altdorf/Nürtingen eingestellt. Nau: "Wir haben keine Probleme qualifizierte Fachkräfte zu finden." Einerseits schafft das Unternehmen attraktive Arbeitsplätze und sorgt andererseits dafür, dass dies in der Branche auch wahrgenommen wird.
So erhielt Easysoft im vergangenen Jahr die Auszeichnung Top Job und war Finalist beim Wettbewerb "Frauen in MINT-Berufen". "Viele behaupten, dass der Mitarbeiter als Mensch gesehen wird", sagt Stratege Nau, "aber wir praktizieren das etwa durch unseren Work-Life-Blend. Arbeit ist Leben und Leben soll Spaß machen". Wenn die Mitarbeiter in Ziel-Workshops individuelle Visionen für sich entwerfen, geht es nur in einem Punkt um Arbeit und Beruf, andere sind Familie, persönliche Entwicklung oder Gesundheit. "Wir fordern unsere Angestellten", sagt der Geschäftsführer, "aber gute Ergebnisse erzielt nur, wer Freude an seiner Tätigkeit hat". Dass das funktioniert zeigt die große Teilnahme an sportlichen oder karitativen Aktivitäten.
Im kommenden Jahr soll, so sehen es die Planungen vor, der Umsatz wieder um knapp 20 Prozent auf 3,85 Millionen Euro wachsen - zehn neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden. Der bisherige Standort St. Johann mit seinen gegenwärtig 20 Mitarbeitern platzt dann aus allen Nähten, deshalb plant das Unternehmen einen Neubau im benachbarten Metzingen. Der Bauplatz ist bereits ausgewählt, und auch Modelle des Architekten existieren schon. Im Frühjahr 2016 soll dann der Umzug in die Kelternstadt vonstatten gehen.