Eine wichtige Voraussetzung für Industrie 4.0 ist, dass verschiedene Maschinen, Objekte und Services nahtlos miteinander kommunizieren können – und zwar auch in Echtzeit. Dazu arbeiten die Fraunhofer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem in einer Arbeitsgruppe der OPC-UA Foundation an der Erweiterung des Kommunikationsstandard OPC-UA um die geforderten Echtzeit-Eigenschaft. Im Fokus steht das Time-Sensitive Networking (TSN).
TSN beinhaltet eine Reihe von Standards die die Echtzeitfähigkeit von IEEE 802.1/IEEE 802.3 Netzwerken verbessert, welche mit Kommunikationssystem wie z.B. PROFINET IO genutzt werden.
Um die Verknüpfung von OPC-UA und TSN Technologien erfolgreich erforschen und realisieren zu können, können die Lemgoer Entwickler nun auf das DE Starter Kit von TTTech zurückgreifen, welches EBV Elektronik zur Verfügung stellt. „Wir freuen uns sehr über das Engagement von EBV, durch welches wir nun den Einsatz von TSN-Netzwerken in realen Automatisierungssystemen erproben können“, erklärt Carsten Pieper, Wissenschaftler am IOSB-INA.
„Für EBV ist Industrie 4.0 ein wichtiges Thema. Mit Industrie 4.0 entsteht ein neues Potenzial von Möglichkeiten, das die europäischen Unternehmen nutzen sollten, um neue Geschäftsmodelle zu entwickeln, mit denen sie weiterhin erfolgreich am Weltmarkt agieren können. Dabei spielt sichere Kommunikation in Echtzeit eine entscheidende Rolle“, erklärt Erich Brockard, Director Application bei EBV Elektronik. „Als Distributor ist es eine unsere Aufgabe unseren Kunden und Partner mit unserer Expertise und unserem Portfolio zur Seite zu stehen. Wir freuen uns, daher über die Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IOSB-INA und dass wir hier die entsprechende Unterstützung liefern können.“
Über Fraunhofer IOSB-INA
Das Team des Fraunhofer-Anwendungszentrums Industrial Automation IOSB-INA in Lemgo verfolgt seit seiner Gründung 2009 ehrgeizig die Forschungsvision: Intelligente Automatisierungstechnologien für wandlungsfähigere, ressourceneffizientere und benutzerfreundlichere Fertigungssysteme. Assistenzsysteme mit kognitiven Fähigkeiten sollen den Menschen bei der Arbeit mit technischen Systemen unterstützen und somit die immer weiter steigende Komplexität beherrschbar machen. Diese intelligenten Systeme konfigurieren sich nach dem Plug-and-Play-Prinzip und können ohne Experten flexibel und schnell auf ungeplante neue Anforderungen angepasst werden. Zur Betriebszeit überwachen und optimieren sich die Systeme eigenständig und erreichen so höchste Effizienz. Die dafür benötigte Vernetzung, Analyse und Überwachung technischer Systeme sowie deren benutzergerechte Gestaltung stellen die Kernkompetenzen des IOSB-INA dar. Zielgruppen sind Ausrüster, Maschinen- und Anlagenbauer, sowie Betreiber von automatisierten technischen Systemen. Das Fraunhofer-Anwendungszentrum für Industrielle Automation ist Forschungseinrichtung im Spitzencluster "Intelligente Technische Systeme Ostwestfalen-Lippe it's OWL" und Gründungsmitglied der Fraunhofer Allianz Embedded Systems.