Karmann-Bereichsleiter Dr. Thomas Meichsner: "Sowohl vom Konzept als auch vom Fertigungsverfahren her handelt es sich bei diesen Elektrofahrzeugen um höchst zukunftsträchtige Entwicklungen. Fahrzeuge mit alternativen Antriebsenergien werden in den nächsten Jahren die technologische Herausforderung sein. Deshalb engagieren wir uns in diesem Bereich".
Geschäftsführer Giso Gillner von EcoCraft Automotive erinnerte daran, dass dieses Unternehmen als Erstes den Schritt wagte, ein von Anfang an ein als reines Elektrofahrzeug konzipiert Nutzfahrzeug zu fertigen und am Markt anzubieten.
Die geplanten Stückzahlen von 500 Einheiten im ersten Jahr und 1.000 Einheiten im zweiten Produktionsjahr erschienen dabei für ein solches Produkt nur auf den ersten Blick optimistisch. Es gebe nicht nur bei den Kommunen ausreichenden Bedarf an solchen Fahrzeugen.
Durch die KFZ-Steuerbefreiung, die niedrigen Versicherungs-prämien, die geringeren Wartungs- und Betriebskosten und den hohen Leasing-Restwert hielte der "EcoCarrier" auch jederzeit den kritischen Betrachtungen des Stadtkämmerers stand. Auch zahlreiche Handwerksbetriebe wollten den EcoCarrier kaufen, weil sie damit ihre Kunden umweltfreundlich und zugleich kostengünstig erreichen können.
Für die Abwassergesellschaft Lüneburg mbH (AGL) hob der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Dipl.-Volkswirt Eugen Srugis, den umweltfreundlichen Einsatz des emissionsfreien neuen Fahrzeugs hervor und verwies gleichzeitig auf die wirtschaftlichen Betriebskosten. Das Besondere für die AGL als ökologisch orientiertes Unternehmen der Hansestadt Lüneburg sei, dass der Strom aus der Abwärme des Klärwerkes über ein Blockheizkraftwerk selbst gewonnen werde, was die Verbrauchskosten von ca. 4,50 € pro 100 km nochmals senke. Hier werde ganz deutlich: Wirtschaftliches Verhalten und Schutz des Klimas und der Umwelt stünden nicht im Widerspruch zueinander. Ganz im Gegenteil: Die Umwelt und die Finanzen werden zugleich geschont. Es handele sich also um ein nachhaltiges Investment im besten Sinne.
Den ersten Schritt auf das neue Fahrzeug zu unternahm der Leiter des AGL-Betriebshofes, Ralf Dibowski, der zudem für den gesamten Fuhrpark der Hansestadt Lüneburg zuständig ist. Er hält den Umstieg auf alternative Antriebssysteme für den richtigen Weg. "Insbesondere im kommunalen Bereich sehen wir uns durch die innerstädtischen Kurzstrecken mit hohen Betriebskosten konfrontiert. Auf der Suche nach einem wirtschaftlichen und umweltschonenden leichten Nutzfahrzeug für die Grünpflege entdeckten wir Ende 2006 den EcoCarrier und bestellten das erste Fahrzeug. Man muss Innovationen auch eine Chance geben, und Alternativen waren auf dem Markt nicht zu erkennen". Heute ist Dibowski höchst zufrieden mit seinem EcoCarrier E2, zu dessen Produktreife er als Pilotanwender beitragen konnte.
Das Konzept des Kleintransporters EcoCarrier sieht sowohl einen zweiachsigen Transporter mit reinem Elektroantrieb als auch einen Dreiachser mit optionalem Hybridantrieb vor. Bei dem "kleinen" EcoCarrier kommt die Energie zunächst aus mobilen Speichern, zum Beispiel den marktüblichen, global verfügbaren Batterien. Zukünftig werden Brennstoffzellen - mit Wasserstoff und/oder als direkte Methanol Brennstoffzelle - für Vortrieb sorgen. Bei dem "großen" EcoCarrier schafft ein Verbrennungsmotormotor auf der dritten Achse die Voraussetzungen für den Hybridantrieb. Gleichzeitig wird die Reichweite enorm vergrößert.
Zielgruppe für den EcoCarrier sind Handwerksbetriebe, Gastronomie, Gesundheitswesen, Verwaltungen, Flughäfen, Brief- und Kurierdienste. Das Fahrzeug wird von EcoCraft über 16 Händler sowie ab Wunstorf direkt vertrieben.
Bei Karmann in Osnabrück werden die Basisfahrzeuge der Standardversionen mit zwei und drei Achsen gebaut. EcoCraft Automotive fertigt die Aufbauten und Hybrid-Aggregate und produziert Sondermodelle zum Beispiel für Werksverkehre und Flughäfen.