Die wachsende Popularität von Wärmepumpen und Elektroautos stellt das Stromnetz vor neue Herausforderungen. Doch die wachsende Anzahl von Elektroautos in Verbindung mit ihren Batterien bietet das Potenzial, Netzstabilität zu gewährleisten und den Anteil erneuerbarer Energien im Stromnetz zu erhöhen. Eine Million Elektrofahrzeuge sind heute auf den Straßen unterwegs, bis 2030 sollen es 15 Millionen sein. Diese Fahrzeuge sind von entscheidender Bedeutung für die Energiewende. Bereits jetzt ist der Batteriespeicher in Elektroautos größer als alle deutschen Pumpspeicherkraftwerke zusammengenommen. Die Herausforderung besteht darin, ihre Batteriespeicher effektiv nutzbar zu machen.
Hierbei spielt bi-direktionales Laden eine entscheidende Rolle. Lange scheiterte eine flächendeckende Einführung an einer einheitlichen Umsetzung, da zwischen Wallboxen und Autoherstellern wenig Kompatibilität bestand. Das Münchner Tech-Unternehmen EcoG bietet erstmals eine mit Fahrzeugherstellern getestete Lösung nach dem neuen Standard ISO 15118-20 BPT an, die sicherstellt, dass alle Fahrzeuge nach diesem Standard bidirektional geladen werden können. Technische Absprachen zwischen Ladesäulen- und Autoherstellern in der Entwicklungsphase werden redundant. Die Software ist so designed, dass alle Vehicle-to-Grid-fähigen Fahrzeuge mit ihr funktionieren – einschließlich der Fahrzeuge, die erst noch entwickelt werden. EcoG übernimmt dabei auch die komplizierten Interoperabilitätstests zusammen mit den Fahrzeugherstellern.
Standardisierung schafft Grundlage für Skalierbarkeit
Als Kernmitglied des Branchenverbands CharIN hat EcoG über Monate an der Ausarbeitung der Anwendungsbeschreibung zu der ISO-Norm mitgewirkt. Durch diese Standardisierung wird die Technologie erstmals skalierbar. Bei kürzlich durchgeführten Tests mit einem auf der Norm basierenden Prototyp konnte EcoG die Interoperabilität seiner Technologie unter Beweis stellen. EcoG-Gründer und CTO Johannes Hund sagt dazu: “Dass bi-direktionales Laden gemäß ISO 15118-20 BPT tatsächlich funktioniert, ist ein großer Schritt nach vorn. So lässt sich die Technologie künftig auf dem Massenmarkt anwenden, da die Kunden nun sicher sein können, dass ihre Wallbox mit jedem V2G-fähigen Fahrzeug im Feld kommunizieren kann.” Co-Founder und CEO Jörg Heuer fügt hinzu: “Dies ist essentiell für den Beitrag der Elektrofahrzeuge zur Energiewende: Einerseits habe ich zunehmend die Möglichkeit überall zu laden wo ich gerade bin, andererseits kann damit kurzfristig auch das Stromnetz stabilisiert werden - Eine Win-Win-Situation.”
Auf der Fachmesse Power2Drive, die zwischen dem 14. und 16. Juni auf dem Münchner Messegelände stattfinden wird, stellt EcoG seine Lösung erstmals einem Fachpublikum vor. Neben Ladecontrollern wird das Technologieunternehmen ein vorintegriertes Referenzdesign für bi-direktionales Laden präsentieren. Gemeinsam mit dem Kooperationspartner Infineon, Marktführer bei Leistungshalbleitern, entwickelt EcoG ein Starter-Kit mit integriertem 22 kW Umrichter und EcoG Controller. Der aktuelle Status wird auf dem Messestand (Halle B5, Stand 573) zu sehen sein. Die Kooperation gilt als Startpunkt, um bi-direktionales Laden mit der Automobilzuliefererindustrie in die Fläche zu bringen.
Gerne steht das Team von EcoG auf der Power2Drive in München für ein persönliches Gespräch zur Verfügung (Halle B5, Stand 573). Um Voranmeldung wird gebeten.