Am ersten Konferenztag zog sich das Leitmotiv des optimierten Energiemanagements wie ein roter Faden durch die drei Streams: Dirk Volta, Energie- und Umweltingenieur der Nestlé Deutschland widmete sich in seinem sehr praxisnahen Vortrag den ökologischen und ökonomischen Erfolgen der Optimierung der Medienversorgung einer Fabrik. Bernhard Köhler, Leiter Gebäude- und Energiemanagement von Weidmüller Interface zeigte überzeugend, wie man Energieeffizienzpotenziale in der Beschaffung aufdeckt und erschöpft und Dr. Thomas Brandl, Leiter Technisches Produktmanagement für Automationssysteme bei BoschRexroth bot interessante Denkanstöße zum Ausbau des Wettbewerbfaktors „Energieeffizienz“.
Ein Höhepunkt der Veranstaltung war die Verleihung der Energy Masters Awards. Die Jury – bestehend aus Andreas Renz, Referent für Energiewirtschaft und Industriebetreuung beim VIK, Dr. Karlhorst Klotz, Chefredakteur der Energy 2.0 sowie Bashkim Ljutfiji, Produktverantwortlicher für Energiemanagement bei TÜV Rheinland – hatte die Projekte der nominierten Unternehmen geprüft und sich einstimmig entschlossen.
MetsäTissue gewann in der Kategorie Energiemanagement Gesamtkonzept mit dem Projekt „Sustainable Low Carbon Tissue Manufacturing“, was auch von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programmes SILC (Sustainable Industry Low Carbon) bezuschusst wurde.
Alba Group begeisterte die Jury mit dem Projekt „Deutschlands jüngstes Energieeffizienz-Team“ und zeichnete sich in der Kategorie Energieeffizienz im Mittelstand aus. In der Kategorie Einsatz erneuerbarer Energien wurden die Stadtwerke München mit dem Projekt „Eisfreihaltung von öffentlichen Flächen“ prämiert.
Roche Diagnostics glänzte in der Kategorie Einsatz innovativer Technik mit dem Projekt „Energieautarke und hocheffiziente Abwasserreinigung“.
Dr. Maik Maurer, Vorsitzender des Vereins Sonnenenergie für Westafrika, moderierte in diesem Jahr die Preisverleihung und zeigte anschließend, wie das Preisgeld der Gewinner in Höhe von EUR 5.000 für Bildungs- und Aufbauprojekte in Burkina Faso investiert wird.
Die Auswirkungen der Energiewende auf produzierende Unternehmen standen auch am zweiten Konferenztag im Mittelpunkt der Gespräche. Wie Dr. Volker Breisig, Partner im Bereich Utilities & Regulations bei PwC hervorhob, wird nicht nur das technische sondern auch das betriebwirtschaftliche Energiemanagement an Bedeutung gewinnen. Dr. Breisig wies auf die strategische Rolle hin, die Contracting und Kooperationen in der Beschaffung in diesem Zusammenhang spielen.
Die erheblichen Einsparpotenziale, die durch Optimierung hydraulischer Systeme zu erzielen sind, wurden von Daniel Gontermann, Leiter des Competence Center Automation des KSB AG veranschaulicht, der die entscheidende Bedeutung der Erfassung und Analyse der Energiedaten einzelner Aggregate erklärte.
Der Beitrag erneuerbarer Energien zur Steigerung der Energieeffizienz wurde von Annette Barth, Energiebeauftragte bei der SMA Solar Technology AG, am Beispiel von Photovoltaik-Anlagen erläutert. Dass Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor zur Standortsicherung gilt, zeigte dann Markus Böhm, Leiter Energiemanagement der Viessmann Werke anhand des Einsatzes intelligenter Wärmerückgewinnung und der Nutzung von Biomasse aus eigenen Plantagen. Anschließend hob Dr. Uwe Behmel, Leiter Energie und Umwelttechnik bei der Delta Management GmbH, die Bedeutung von Solarthermie und von Kraft-Wärme Kopplung hervor.
Obwohl die Anstrengungen der meisten Unternehmen zur Steigerung der Energieeffizienz auf Stromeinsparung gerichtet sind, haben Energieeffizienz-Vorreiter gezeigt, dass erhebliche Einsparungen auch durch den sinnvollen Einsatz erneuerbarer Energien möglich sind.