- Umsatz: 93,3 Mio. EUR
- EBITDA: 77,1 Mio. EUR / bereinigtes EBITDA: 9,1 Mio. EUR
- Konzernüberschuss: 67,5 Mio. EUR / Gewinn je Aktie: 19,24 EUR
- Geplante Dividendenausschüttung: 18,82 EUR
- Gezielte Investitionen in weiteres Wachstum
Neben dem operativen Geschäft war das Geschäftsjahr 2022 durch folgende Sondereffekte geprägt: Durch die Veräußerung der Beteiligung an der easybell-Gruppe sowie aus der Übertragung von Nutzungsrechten an Internetressourcen konnte der Konzern Einmalerträge in Höhe von insgesamt 68,3 Mio. EUR vor Steuern erzielen. Unplanmäßig hohe Aufwendungen für Energie in den Monaten Mai bis September 2022 haben das Ergebnis allerdings mit 0,3 Mio. EUR belastet. Gegen Ende des Geschäftsjahres und zu Beginn des Jahres 2023 liegen die Aufwendungen für Energie wieder auf dem von ecotel ursprünglich für das Geschäftsjahr 2022 prognostizierten Niveau.
Insgesamt hat ecotel dieses außergewöhnliche Geschäftsjahr 2022 mit einem EBITDA (inkl. der Sondereffekte) von 77,1 Mio. EUR abgeschlossen, was zu einem Konzernüberschuss von 67,5 Mio. EUR, bzw. einem Ergebnis je Aktie von 19,24 EUR geführt hat.
Bereinigt um diese Effekte lässt sich das Geschäftsjahr wie folgt zusammenfassen:
Die Umsatzerlöse stiegen um 32% auf 93,3 Mio. EUR (Vj: 70,9 Mio. EUR), maßgeblich getrieben durch höhere Umsätze im Segment ecotel Wholesale (46,5 Mio. EUR; Vj: 22,4 Mio. EUR).
Im Kernsegment ecotel Geschäftskunden konnte indes der ursprünglich prognostizierte Umsatz nicht ganz erreicht werden und lag bei 45,6 Mio. EUR (Vj: 46,3 Mio. EUR). Der Ukrainekonflikt und die damit einhergehende gesamtwirtschaftliche Unsicherheit hat gerade beim Abschluss von Großprojekten zu einer deutlichen Zurückhaltung bei den Entscheidern geführt. Zum Ende des Jahres 2022 konnte das Segment jedoch signifikante Projektaufträge verzeichnen, die sich nun mit zeitlichem Versatz im Umsatz 2023 positiv auswirken werden.
Der Konzern konnte, trotz der gestiegenen Aufwendungen für Energie den Rohertrag um 0,1 Mio. EUR auf 31,2 Mio. EUR leicht steigern. Das Segment ecotel Geschäftskunden trug zu dem Rohertragsanstieg mit 0,6 Mio. EUR bei.
Die Rohertragssteigerung führte bei höherem Personalaufwand (+ 0,4 Mio. EUR) – im Wesentlichen aufgrund von Gehaltssteigerungen und Zahlungen von Inflationsausgleichen – sowie höherem Saldo aus operativen Aufwendungen und Erträgen (+ 0,3 Mio. EUR) zu einem bereinigten EBITDA von 9,1 Mio. EUR (Vj: 9,7 Mio. EUR).
Nach Abzug der planmäßig rückläufigen Abschreibungen in Höhe von 5,7 Mio. EUR (Vorjahr: 6,3 Mio. EUR) hat der Konzern ein EBIT in Höhe von 3,4 Mio. EUR erreicht und damit das Niveau des Vorjahres. Unter Hinzurechnung des Ergebnisses aus nicht fortgeführten Geschäftsbereichen, dem Finanzergebnis und nach Abzug der Minderheiten, ergibt sich ein Konzernüberschuss von 67,5 Mio. EUR, bereinigt um die Sondereffekte von 4,9 Mio. EUR (Vj: 4,8 Mio. EUR). Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 21. April 2023, neben einer Regeldividende von 0,82 EUR auch eine Sonderdividende von 18,00 EUR und damit insgesamt eine Dividende von 18,82 EUR je dividendenberechtigte Aktie vorschlagen.
Auch unter Berücksichtigung dieser hohen Dividende ist die ecotel in einer hervorragenden Ausgangslage, um in Wachstum zu investieren. Der deutsche Telekommunikationsmarkt wird wesentlich durch die beiden Trends cloud-Telefonie und Breitbandausbau getrieben. Für diese beiden Wachstumsfelder ist ecotel mit der eigenen cloud.phone-Produktgruppe sowie dem multi-carrier-basierten Ethernet-Angebot bestens aufgestellt und fokussiert sich daher gezielt auf »cloud« und »fiber«. Der Cloud-Telefonie-Markt in Deutschland läuft derzeit, bedingt durch den verzögerten Glasfaserausbau, noch der internationalen Entwicklung hinterher. Somit hängen beide Wachstumsfelder miteinander zusammen und bilden für ecotel eine hervorragende Chance, Bestands- sowie Neukunden zukünftig für beide Services zu gewinnen.
Vorstand und Aufsichtsrat sind der Überzeugung, dass ecotel aufgrund ihrer strategischen Positionierung gute Chancen besitzt, in den kommenden Jahren überproportional zum Markt zu wachsen. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Gesellschaft das Ziel, das Wachstum nicht nur mit der bestehenden Organisation und vorhandenen Ressourcen zu forcieren, sondern zusätzlich durch gezielte Investitionen, vor allem in vertriebliche und vertriebsunterstützende Ressourcen sowie die Erschließung neuer Absatzkanäle.
Der Vorstand geht davon aus, dass sich diese Investitionen bereits in den Jahren 2024 und 2025 durch ein überproportionales Umsatzwachstum und nachhaltige Ergebnissteigerungen auszahlen werden.
Aufgrund der Vielzahl von Sondereffekten einerseits, sowie zur Sicherstellung von Vergleichbarkeit und Transparenz andererseits wird ecotel künftig ein operatives EBITDA berichten. Als Korrektureffekte wurden folgende Sachverhalte definiert:
- Erträge und Aufwendungen aus Änderungen des Beteiligungsportfolios und der damit direkt verbundenen Transaktionskosten (u.a. Entkonsolidierungsergebnis, Effekte aus Kaufpreisallokation, Aufwendungen für Due Diligence, Rechtsberatung, Beurkundung)
- Außerplanmäßige Erträge aus der Übertragung von Rechten an Internetressourcen (u.a. Kaufpreis, Währungskurseffekte, Erfolgsprovisionen, Transaktionskosten)
- Aufwendungen für nicht zahlungswirksame Bewertungseffekte (z. B. Aktienoptionspläne)
- Einmalige Aufwendungen für Reorganisations- und Restrukturierungsmaßnahmen
- Sonstige Erträge und Aufwendungen, die in ihrer Art und/oder Höhe unvorhersehbar waren, die Vergleichbarkeit der operativen Tätigkeit einschränken und nicht unmittelbar durch das Management beeinflussbar sind (z.B. unvorhersehbare vorübergehende Schwankungen der Energiepreise, oder unvorhergesehene rückwirkende Preisanpassungen von Vorleistungsprodukten durch Entscheidungen von Regulierungsbehörden oder Gerichten)