Wir haben für 2013 einen Förderrahmen von rund 70 Millionen Euro vorgesehen. Das ist eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr, als wir Anträge über 40 Millionen Euro bewilligen konnten. Ich bemühe mich derzeit darum, den Rahmen weiter zu erhöhen und die Förderkonditionen für die Landwirte – vor allem bei Investitionen in tiergerechte Haltungssysteme – zu verbessern.
Sie haben angekündigt, dass Bayern das Kulturlandschaftsprogramm (KULAP) im kommenden Jahr fortführen und den ökologischen Landbau auch künftig gezielt fördern wird. Was ist im Einzelnen geplant?
Im KULAP können Neuanträge von Ökobetrieben für den Verpflichtungs-zeitraum 2013 bis 2017 gestellt werden. Auch die Maßnahmen zum Boden- und Gewässerschutz können neu beantragt werden. Darüber hinaus ist die Verlängerung aller in diesem Jahr auslaufenden KULAP-Verpflichtungen bis Ende 2013 möglich. Zusätzlich werden wir im kommenden Jahr ein Landesprogramm „Ökologischer Landbau“ starten. Hier sollen gezielt die Bereiche Bildung, Beratung, Markt und Verbraucher, Förderung und Forschung gestärkt werden. Beispielsweise werden hier Investitionen kleinerer Ökobetriebe mit Anbindeställen gefördert, die ab 2014 zumindest einen befestigten Auslauf für ihre Rinder benötigen.
Wenn es um die Erzeugung qualitativ hochwertiger Lebensmittel oder die Entwicklung einer attraktiven Kulturlandschaft geht, können Landwirte die Verbundberatung in Anspruch nehmen und auf staatliche Stellen wie
auf anerkannte private Berater zurückgreifen. Welche Neuerungen in der Verbundberatung sind zu erwarten?
Wir entwickeln die Verbundberatung konsequent weiter. Dabei konzentrieren wir die Förderung auf die konkret erbrachten und für die Landwirte effizienten Beratungsleistungen und erhöhen dafür die Fördermittel. Darüber hinaus weiten wir den inhaltlichen Gestaltungsspielraum für die Angebote der Verbundpartner deutlich aus. Jedem interessierten Landwirt kann damit sein für ihn maßgeschneidertes Beratungsangebot konzipiert und preiswert angeboten werden.
Sie haben in diesem Jahr bayernweit auf die Elektronische Mehrfachantragstellung (MFA-Online) umgestellt. Landwirte sollen einen besseren Überblick über ihre Daten und mehr Sicherheit bei der Antragstellung erhalten. Ist damit der Papierkrieg zu Ende? Gibt es im kommenden Jahr weitere Änderungen?
Heuer haben knapp 80.000 und somit gut 70 Prozent der bayerischen Landwirte ihren Mehrfachantrag über das Internet eingereicht – mehr als doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Sie setzen damit bewusst auf die Vorteile der elektronischen Antragstellung: Sie ist komfortabel und sicher, erleichtert die Büroarbeit, und über automatische Plausibilitätsprüfungen werden Fehler und damit spätere Rückfragen weitestgehend vermieden. Daher soll MFA-Online für die Antragstellung 2013 konsequent weiterentwickelt werden. Vorrangige Ziele sind dabei, die Qualität der Anträge weiter zu verbessern und auch den Online-Anteil noch zu erhöhen. Wir werden deshalb im nächsten Jahr eine neue Online-Anwendung anbieten, um Landwirten Antragstellung und Zugriff auf ihre Betriebsdaten zu erleichtern. Die neue Anwendung enthält insbesondere ein verbessertes Geographisches Informationssystem, mit dem der Landwirt auf seine beantragten Flächen leichter zugreifen kann.