Kooperationen eröffnen Zukunftspotenzial
Neben der Spezialisierung ist die Diversifizierung eine Strategie, um für die Zukunft stabil aufgestellt zu sein. Mit gezielten Kooperationsbeteiligungen in mehreren Betriebszweigen sollen so die Vorteile von Spezialisierung und Diversifizierung vereint werden. Landwirt Pfeiffer nennt dies „Spezialisierte Diversifizierung“. Diese Kooperation ermöglichte ihm eine breitere Aufstellung des Gesamtbetriebs, was gleichzeitig das Risiko streut. „Synergien nutzen, Kreisläufe schaffen“, ist sein Credo. Der Vorteil liegt auf der Hand: „Der Abfall des einen Produktionszweigs ist der Rohstoff für die nächste Stufe“, meint Pfeiffer. Sein Beispiel dafür: die Kartoffel. Die gemeinschaftliche Verarbeitungsschiene ermöglicht auch bei geringen Kartoffelpreisen einen gesicherten Absatz. Denn die bei der Verarbeitung anfallenden Kartoffelschalen stellen gemeinsam mit dem eigenen Getreide die Futterbasis für die Mastschweine im Gemeinschaftsstall dar. Ähnliches gilt für die gemeinschaftlich betriebene Biogasanlage, in der eigener Silomais sowie die Schweinegülle veredelt werden. Und mit der Verwertung der Gärreste auf den eigenen Ackerflächen erzeugt die Kooperation schließlich über verschiedene Produktionszweige hinweg einen nahezu geschlossenen Produktionskreislauf, von dem alle Betriebe profitieren.
Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt
Dieses Beispiel zeigt, dass Kooperationen weit mehr sein können als der gemeinschaftliche Erwerb einer Maschine oder eines Stalls. Vielmehr kann gemeinsam mit geeigneten Partnern eine Absicherung innerhalb des Betriebs geschaffen werden. Im Idealfall können Kooperationen sogar geschlossene Produktionskreisläufe hervorbringen, in denen eine systematische Verkettung der Betriebszweige zum Nutzen aller Beteiligten stattfindet.
Christian Aigner, Dipl. Wirtschaftsingenieur, freier Journalist