Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln schätzt, dass an Omikron erkrankte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Arbeitgeber in diesem Jahr insgesamt 3,6 Milliarden Euro kosten werden. Das IW beziffert die Bruttogehälter und Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung der Firmen für ihre erkrankten Mitarbeiter im Jahr 2021 auf insgesamt 77,7 Milliarden Euro.
Diese Schutzmaßnahmen können Unternehmen umsetzen
Angesichts der hohen Kosten und der Ansteckungen hat jetzt das Bundesarbeitsministerium den Regierungsentwurf der neuen Corona-ArbSchV veröffentlicht.
„Unternehmen sollten unserer Meinung nach vorbereitet sein, falls die Ansteckungen zu stark steigen“, rät Gunnar Roloff. So lassen sich krankheitsbedingte Ausfallzeiten von Beschäftigten verringern. Folgende Maßnahmen sollten laut Corona-ArbSchV in betrieblichen Hygienekonzepten enthalten sein:
- AHA+L-Regel an den Arbeitsplätzen (Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen, regelmäßig lüften)
- Vermeidung von betriebsbedingten Personenkontakten, zum Beispiel durch Reduzierung der gleichzeitigen Nutzung von Räumen
- Angebot von mobilem Arbeiten
- Maskenpflicht, wo technische und organisatorische Maßnahmen zum Infektionsschutz allein nicht ausreichen
- Testangebote für alle, die im Betrieb arbeiten
Verpflichtend ist nichts
Anders als noch im vergangenen Winter 2021/2022, können Unternehmen jetzt selbst entscheiden, welche Schutzmaßnahmen sie laut der neuen Corona-ArbSchV umsetzen. „Wir empfehlen, dass Unternehmen je nach Betrieb und Branche kostenlose Schnelltests sowie FFP2-Masken für Mitarbeitende zur Verfügung stellen. Mit einem entsprechenden Schutz sollten sich die krankheitsbedingten Kosten für Arbeitgeber eindämmen lassen“, sagt Roloff.
Wie es weiter geht
Die Regierung wird die Neufassung der Corona-ArbSchV am 9. September 2022 beschließen. Die Corona-ArbSchV soll am 1. Oktober 2022 in Kraft treten und bis 7. April 2023 gelten.