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BMBF-Projekt realisiert erstmals eine Messung der Produktivität in Forschung und Entwicklung

(PresseBox) (Hannover, )
Bisher ungelöste Fragestellungen zur Produktivität von Forschung und Entwicklung (F&E) konnten erstmals beantwortet werden, z.B. "Welche Auswirkung hat eine Spezifikationsänderung auf die Projektlaufzeit oder die Projektkosten?", "Wie viel früher kann ein Projekt abgeschlossen werden, wenn Probleme schneller erkannt werden?" oder "In welchem Bereich der Entwicklungsumgebung erzielen Investitionen die größte Produktivitätsverbesserung?". Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt PRODUKTIV+ beantwortet diese und weitere Fragen, basierend auf technischen Messungen. Die Messergebnisse werden über verschiedene Ebenen bis hinauf für das Management als so genannte Key Performance Indicators (KPI) ablesbar aufbereitet (Abbildung 1). Die Antworten sind deswegen so bedeutsam, weil die Produktivität in der Entwicklung im Gegensatz zu der im Fertigungssektor bisher nicht messbar war. Während man Produktivität in der Fertigung als Stückzahl pro Aufwand definieren und messen kann, ist dies in der Entwicklung unmöglich, da hier nur Unikate entstehen. Zudem werden die F&E-Ergebnisse über einen längeren Zeitraum erarbeitet, so dass die Produktivität nicht in kurzen Intervallen bestimmbar ist und damit auch nicht zur Steuerung während der Projektlaufzeit zur Verfügung steht.

Das mit 4,8 Millionen Euro vom BMBF geförderte Projekt PRODUKTIV+ ermöglicht wissenschaftlich fundierte Antworten auf erfolgsentscheidende Fragen der Produktivität von F&E-Projekten in der Halbleiterindustrie noch während ihrer Laufzeit. Erstmals basieren die gefundenen Antworten auf objektiven Messergebnissen und damit nicht auf subjektiven Einschätzungen. Die in PRODUKTIV+ entwickelten Methoden wurden fest in firmenspezifischen Entwicklungsumgebungen verankert, so dass sie Bewertungen nach Abschluss eines F&E-Projektes erlauben, die eine zielgerichtete Produktivitätsverbesserung der F&E-Umgebung ermöglichen. Zudem erlauben die Ergebnisse aus PRODUKTIV+ bereits während der Planungsphase eines F&E-Projektes eine Planungssicherheit von ± 10%.

Mit der Förderung des Projektes PRODUKTIV+ investierte das BMBF in den Erfolg von F&E-Projekten mit starkem Bezug zu Automobilelektronik und Telekommunikation. Durch innovative und erfolgreich abgeschlossene F&E-Projekte kann sich Deutschland auch in Zukunft im internationalen Wettbewerb behaupten.

PRODUKTIV+ wurde in der Halbleiterindustrie durchgeführt, da hier der F&E-Aufwand besonders hoch ist. In Deutschland und Europa liegt er im Durchschnitt, gemessen am Umsatz, bei ca. 18% und damit um 20% über dem F&E-Aufwand der Pharmaindustrie. Produktivitätssteigerungen werden in der Halbleiterindustrie seit Jahren maßgeblich durch die Entwurfsautomatisierung (engl. Electronic Design Automation, EDA) erzielt. EDA-Software ist für die Halbleiterindustrie das Pendant zur CAD-Software von Maschinenbauern und Architekten. Ohne solche Software lassen sich komplexe, nanoelektronische Schaltungen, wie sie heute für fast alle technischen Geräte des täglichen Lebens benötigt werden, nicht entwerfen.

In einer Abschlussbegutachtung überzeugte sich das BMBF in Bonn von der Qualität der Forschungsergebnisse. PRODUKTIV+ wurde für 3 Jahre unter dem Förderkennzeichen 01 M 3077 im Förderprogramm Ekompass durch das BMBF gefördert. An dem Projekt waren namhafte Vertreter aus Industrie und Forschung an sechs deutschen Standorten beteiligt. Details zu PRODUKTIV+ finden Sie auf der Projekt-Homepage www.edacentrum.de/....
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