Gleichzeitig findet herstellerseitig, vorangetrieben durch die Automatisierungsindustrie, die sogenannte vierte industrielle Revolution statt: innovative mikroelektronische Komponenten lassen Produktion und Logistik im Internet der Dinge und Dienste („Internet of Things and Services, IoTS“) zusammenwachsen.
Ursprünglich für den Bereich Consumer-Elektronik entwickelt, erfüllen die dafür benötigten hoch-performanten Halbleiterkomponenten jedoch regelmäßig nicht die hohen Sicherheits-, Zuverlässigkeits- und Robustheitsanforderungen für Fahrzeuge und Produktionsausrüstungen. Eine Anpassung dieser elektronischen Komponenten ist kosten- und zeitintensiv oder erfordert sogar eine Neuentwicklung.
Das Projekt TRACE hat sich daher zum Ziel gesetzt, neue Methoden und Prozesse zu entwickeln, die einen sicheren Einsatz von Halbleitertechnologien und Komponenten aus der Consumer-Elektronik im Automobil sowie in der Automatisierungsindustrie gewährleisten. Ergebnis des Projekts wird eine Richtlinie zur Qualifizierung und Freigabe dieser Komponenten für den entsprechenden Anwendungsbereich sein, die anhand von Prototypen aus dem Bereich des hochautomatisierten Fahrens und der autonomen Infrastruktur-Interaktion demonstriert wird. Nur über Synergien mit der Consumer-Elektronik werden sich Preis und Platzbedarf der Elektronik für hochautomatisierte und sichere Mobilität als auch für interaktive Automatisierungstechnik reduzieren lassen, so dass der Einsatz in Serienprodukten wirtschaftlich wird.
Für die Erreichung dieses Ziels ist eine Kooperation entlang der gesamten automobilen und industriellen Wertschöpfungskette erforderlich. Unter den 35 TRACE-Projektpartnern aus fünf europäischen Ländern finden sich führende europäische Automobilhersteller (BMW, Daimler, Volvo, VW), Automobil- und Maschinenherstellerzulieferer (Bosch, Continental, Siemens) sowie Halbleiterhersteller (ams, Bosch, NXP, STMicroelectronics). Das Projektkonsortium zielt auf einen neuen Industriestandard ab, um die globale Führungsrolle der europäischen Industrie für zukünftige Mobilität und Produktivität zu stärken.
Gestartet ist das TRACE Projekt im April 2016 und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Die Verbundkoordination erfolgt durch den deutschen Partner Robert Bosch GmbH. Das Projekt wird im Rahmen der europäischen EUREKA-CATRENE Initiative gefördert und durch fünf Mitgliedsstaaten Deutschland, Frankreich, Niederlande, Österreich und Schweden unterstützt. Auf deutscher Seite erfolgt die Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Hightech Strategie für Deutschland.
Zusatzinformationen
Projektvolumen
44,9 Mio. €, gefördert im Rahmen der europäischen Initiative EUREKA-CATRENE. BMBF Förderkennzeichen 16ES0488-16ES0502
Projektlaufzeit
11.04.2016 - 10.04.2019
Projektpartner
DE: Robert Bosch GmbH, Berliner Nanotest und Design GmbH, BMW AG, Chemnitzer Werkstoffmechanik GmbH, Daimler AG, FRT GmbH, Goepel electronic GmbH, iMAR Navigation GmbH, NXP Semiconductors Germany GmbH, Siemens AG, TWT GmbH Science & Innovation, Volkswagen AG, Fraunhofer ENAS, Universität Bremen, Universität Siegen
AT: ams AG, FH Joanneum GmbH.
FR: AKKA Informatique et Systèmes, Continental Automotive France SAS, Coventor, VEDECOM, OpenWide, STMicroelectronics, Tronics Microsystems, CEA, Universität Bordeau
NL: Catena Holding BV, Heliox BV, NXP Semiconductor Netherlands BV, Universität Delft
SE: Imsys AB, QRTECH AB, Swerea IVF AB, Volvo Car Corporation, KTH Royal Institute of technology