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edacentrum: 5. Nationaler IT-Gipfel zeigt Mikroelektronik ist Schlüsseltechnologie

Ohne Mikroelektronik keine IT, ohne Entwurfsautomatisierung keine Mikroelektronik

(PresseBox) (Hannover, )
Wie alle wichtigen deutschen Industrien sind die Informations- und Kommunikationstechnologien ganz besonders auf die Schlüsseltechnologie "Mikro-und Nanoelektronik" angewiesen. Beim 5. Nationalen IT-Gipfel, der am 07.12.2010 in Dresden stattfand, ist diese Schlüsseltechnologie sowohl im Sonderthema "E-Health/Gesundheitstelematik" als auch im Regionalthema "Mikroelektronik und IT Cluster Sachsen" von großer Bedeutung.

Gerade die erfolgreichen deutschen Industriezweige Automatisierungstechnik, Fahrzeugbau, Maschinenbau, Umwelttechnik und Medizintechnik stellen hohe, aber sehr unterschiedliche Anforderungen an die Mikroelektronik, betont Wolfgang Rosenstiel, Vorstandsvorsitzender des edacentrum e.V. mit Blick auf den IT-Gipfel. Elektronik-Systeme mit kleinsten Strukturen und höchster Komplexität müssen einer steigenden Anzahl von Anforderungen nach Robustheit, Energieeffizienz, Sicherheit etc. gerecht, dabei aber in immer kürzeren Zeiten zu einem akzeptablen Preis auf den Markt gebracht werden. Deshalb kommt er zu dem Schluss: "Diesen stetig wachsenden Anforderungen kann die Halbleiterindustrie nur nachkommen, wenn hinsichtlich Entwurfsgeschwindigkeit und -sicherheit optimale Entwurfsmethoden und Entwurfswerkzeuge zur Verfügung stehen." Da die frühe Verfügbarkeit und die hohe Zuverlässigkeit von Innovationen entscheidend für den Markterfolg sind, stellt die Designfähigkeit und damit EDA (engl. Electronic Design Automation) eine Schlüsselkompetenz im globalen Wettbewerb dar.

Der nationale IT-Gipfel stand auch in diesem Jahr unter der Federführung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi). Für die gesamte Bundesregierung spielen die Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) eine entscheidende Rolle für den Hightech-Standort Deutschland, sowohl für sich genommen als auch als Schlüssel zur Produktivitätssteigerung in allen Branchen. Aus dieser Erkenntnis ist die IKT-Strategie "Deutschland Digital 2015" entstanden, in der die Schwerpunkte, Aufgaben und Projekte für den Zeitraum bis 2015 beschrieben werden. Sie orientiert sich an den Zielen der „Digitalen Agenda für Europa“ und soll die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands weiter erhöhen. Bei der Umsetzung der Strategie werden sowohl Aktivitäten auf europäischer Ebene (u. a. EU-Strategie für Schlüsseltechnologien – Key Enabling Technologies und die Innovationsunion) wie auch Vorhaben und Entwicklungen auf internationaler Ebene und in internationalen Organisationen berücksichtigt.

Zwei bedeutende Projekte der IKT-Strategie der Bundesregierung sind die 3D-Systemintegration sowie die Leistungselektronik. Bei der 3D-Systemintegration nimmt, so das BMWi, Deutschland bereits heute eine im internationalen Vergleich gute Wettbewerbsposition ein. Eine dreidimensionale Kombination mehrerer Chips erfordert neue technologische Ansätze bei der Aufbau- und Verbindungstechnik. Mit der Erschließung der dritten Dimension können künftig noch leistungsfähigere und kostengünstigere Elektronikprodukte hergestellt werden. Im Falle der Leistungselektronik geht es mittel- bis langfristig um die effizientere Nutzung elektrischer Energie. Für eine optimale Energieeffizienz reicht es allerdings nicht aus, nur die Leistung einzelner Halbleiterbauelemente zu optimieren. Notwendig sind vielmehr neue Systemlösungen, die eine Vielzahl unterschiedlicher Elemente und Aspekte einschließen. Dies reicht von neuen Materialien, Bauteilkonzepten und Aufbautechniken über innovative Systemintegrationen und Zuverlässigkeitsaspekte bis hin zur Standardisierung von Bauelementen und zu kostengünstigen Herstellungstechniken. Beim nationalen IT-Gipfel sah sich der Freistaat Sachsen mit seinem Mikroelektronik- und IT-Cluster "Silicon Saxony" und seinen besonderen Kompetenzen im Bereich energieeffizienter IT- und Mikroelektroniksysteme (BMBF-Spitzencluster "Cool Silicon") gut aufgestellt.

Wolfgang Rosenstiel begrüßt diese Zielsetzung und die damit auf den Weg gebrachten Projekte: "Für die Bewältigung dieser Herausforderungen benötigt die deutsche Industrie eine übergreifende Strategie, um die industriellen Initiativen mit den Unterstützungsprogrammen der öffentlichen Hand auf die entscheidenden Arbeitsschwerpunkte auszurichten. Das kürzlich an das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgehändigte Strategiepapier eDesign 2010 – 2014 wird dazu beitragen, die Hightech-Strategie der Bundesregierung umzusetzen." Das Strategiepapier "eDesign 2010 – 2014" beschreibt den Forschungsbedarf für neuartige Verfahren und Werkzeuge im Bereich der Entwurfsautomatisierung, damit methodische, algorithmische und technologische Innovationen zur Optimierung in Hinblick auf die in der Hightech-Strategie genannten Kernanforderungen genutzt werden können.

Die Mikroelektronik ist sowohl auf Board- als auch auf Chipebene unbedingt auf leistungsfähige Entwicklungswerkzeuge angewiesen. Solche Werkzeuge und Methoden für Entwurf, Verifikation und Test von elektronischen Schaltungen und Systemen sowie deren Automatisierung (EDA) werden unter dem Begriff "eDesign" subsumiert. Als Grundlage für ihre künftige Vorgehensweise in Forschung und Entwicklung haben die im edacentrum e.V. organisierten Unternehmen und Forschungseinrichtungen das Strategiepapier "eDesign 2010 – 2014" ausgearbeitet.

Das Strategiepapier "eDesign 2010 – 2014" ist kostenlos beim edacentrum e.V. Hannover erhältlich und per e-mail zu bestellen: info@edacentrum.de

Weitere Informationen zum edacentrum finden Sie unter www.edacentrum.de

edacentrum e.V.

Das edacentrum ist eine Institution zur Unterstützung von Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet Electronic Design Automation (EDA). Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Projektes PEDAL (Förderkennzeichen: 01 M 3081) gefördert. Es initiiert und begleitet industriegeführte und vom BMBF geförderte EDA-F&E-Projekte und bietet ein umfangreiches Spektrum an Dienstleistungen rund um EDA (insbesondere das Projektmanagement von F&E-Projekten) an. Als Vorschlag zur Gestaltung neuer Forschungsinitiativen gibt das edacentrum Roadmaps heraus, die es in Zusammenarbeit mit seinen Mitgliedern erarbeitet. Weiterhin unterstützt es die Bündelung vorhandener EDA-Kompetenz an deutschen Forschungseinrichtungen durch die Stimulation von EDA- Clusterforschungsprojekten und von EDA-Netzwerken. Das edacentrum betreibt Öffentlichkeitsarbeit mit dem Ziel, die Entwurfsautomatisierung als zentralen Lösungsgedanken für das Komplexitätsproblem der Mikroelektronik im höheren Firmenmanagement, in der Politik und in der Öffentlichkeit stärker transparent zu machen.

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