Prof. Rammigs Lebenswerk ist durch das frühzeitige Identifizieren zukunftsträchtiger Themen charakterisiert. So entwickelte er bereits 1977 Strukturen für programmierbare Schaltungen – den Vorläufern der FPGAs. In der „EIS-Zeit“, der Zeit des breiten Durchbruchs der EDA-Forschung und -Lehre in Deutschland, war Prof. Rammig einer der Pioniere der Entwicklung von Hardwarebeschreibungssprachen, deren Konzepte in VHDL und SystemC heute tragende Säulen der Entwurfsautomatisierung sind. Die von Prof. Rammig getriebenen Aktivitäten zu Werkzeugkopplung und -integration, den CAD-Frameworks, waren wegbereitende Beiträge für die heutigen kommerziellen Entwurfssysteme, die durchgängige Entwurfsprozesse auf einheitlichen Datenbasen ermöglichen. Gemeinsam ist allen Beiträgen die stringente, strukturierte und auf mathematischen Prinzipien beruhende Vorgehensweise.
Prof. Rammig war auch Motor des Transfers der Forschungsergebnisse in die Anwendung. Über 25 Jahre trug er als Vorstand des CAD-Labs, später C-Labs, Verantwortung für eine der großen Public-Private-Partnerships zwischen Universität und Wirtschaft. Mit gleichem Engagement repräsentierte er langjährig Deutschland bei der IFIP und gründete die IFIP Working Group für Embedded Systems.
Die EDA-Medaille 2013 wird damit einer Persönlichkeit verliehen, die die Weiterentwicklung und Verbreitung von EDA in Deutschland wesentlich vorangetrieben hat.