Nach einer Promotion bei Professor Günter Hotz in Saarbrücken war Bernd Becker zunächst Professor an der Universität Frankfurt, bevor er 1994 einem Ruf an die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg folgte. Dort hat er völlig neue Wege für EDA aufgezeigt, vor allem im Rahmen des Sonderforschungsbereichs Automatic Verification and Analysis of Complex Systems, der eine bis dahin kaum verstandene Verbindung zwischen EDA, Regelungstechnik und Echtzeitsystemen etabliert hat. Über dieses Gebiet hinaus waren und sind seine Arbeiten international hochgeachtet, was sich in Einladungen zu Forschungsaufenthalten an der UC Berkeley, bei Mentor Graphics in Wilsonville und bei Advantest in Tokio niedergeschlagen hat. Umgekehrt hat sein Ansehen eine ganze Reihe von Weltklasse-Forschern nach Freiburg gelockt; die damals entstandenen Kooperationen mit der deutschen EDA-Community bestehen vielfach noch heute.
Neben seiner Forschungsleistung, die mit über 300 Veröffentlichungen, Best Paper Awards bei führenden EDA-Tagungen und zahlreichen Förderprojekten belegt ist, hat Bernd Becker substantielle Beiträge zur EDA-Lehre geleistet. Er war Pionier bei der Einführung digitaler Lehrmethoden, hat Großprojekte zur Lehrentwicklung durchgeführt und mehrere Lehrpreise bekommen. Seine fast 30 Doktorandinnen und Doktoranden sind als Professoren an deutschen Hochschulen und in Leitungspositionen bei EDA- und Halbleiter-Unternehmen tätig und geben auf diese Weise sein EDA-Wissen weiter.
Die EDA-Medaille 2021 wird damit einer Persönlichkeit verliehen, welche die Weiterentwicklung und Verbreitung von EDA in Deutschland und weltweit wesentlich vorangetrieben hat.