Allein das Wort “Tschernobyl” löst sofort Assoziationen mit der Reaktorkatastrophe aus, welche die Bundesrepublik 1986 völlig unvorbereitet traf. Aktuell (30. März 2022) befürchtet die ukrainische Seite, dass sich eine „nukleare Katastrophe wiederholen könnte“, so die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Grund dafür ist, dass in den kommenden Tagen in der Atomruine Munition explodieren könnte. Der UN-Sicherheitsrat solle daher „unverzüglich“ Maßnahmen ergreifen, um die Sperrzone zu entmilitarisieren.
Sollte ein Notfall eintreten, wäre die Bundesrepublik aber weit besser gerüstet, als 1986. Allein das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) misst mit rund 1.800 Sonden permanent die ionisierende Strahlung vor Ort. Deren Messwerte werden von Gamma-Spektrometern ergänzt, eingebaut in den zehn über die Bundesrepublik verteilten Mess- und Einsatzfahrzeugen des BfS. Die Aufgabenteilung zwischen den ortsfesten Sonden und den mobilen Messtellen in den Fahrzeugen beschreibt Dr. Daniel Esch, wissenschaftlicher Referent beim BfS am Standort Salzgitter, anschaulich mit einem Vergleich: “Die Sonden sehen, dass irgendwo eine Party ist. Die mobilen Einsatzfahrzeuge können zudem erkennen, wer auf der Party ist, wer dort den meisten Krach macht – aber auch, ob Leute dabei sind, die nicht eingeladen wurden.”
Derzeit (Stand 30. März 2022) kann das BfS noch Entwarnung geben – zu Messen gäbe es lediglich sehr leicht erhöhte Werte, die vermutlich durch Waldbrände in der Region Tschernobyl in die Atmosphäre gewirbelt wurden.
Für die Koordination der Messgeräte im Fahrzeug, die Aufbereitung der Daten sowie die Datenübertragung wird im Extremfall nicht nur eine hohe Rechenleistung benötigt - der Rechner muss auch mit dem mobilen Einsatz aus dem Fahrzeug bestens zurecht kommen. Dazu zählen Spannungsschwankungen oder Spannungsspitzen auf dem Bordnetz genauso, wie Außentemperaturen deutlich unter 0 Grad oder heftiges Schütteln auf schlecht befestigten Straßen.
Um - gerade unter Stressbedingungen - die Bedienung der gesamten Anlage möglichst einfach zu halten, nutzt das BfS die 16 digitalen IOs der EFCO-IPCs zur Koordination der Messgeräte an Bord und erspart sich damit den Hard- und Software-Aufwand für eine zusätzliche Ablaufsteuerung. Da die IPCs von EFCO vollständig ohne Lüfter auskommen und lautlos arbeiten, entstehen im Fahrzeug keine Dauergeräusche, welche die Mitarbeiter des BfS zusätzlich belasten würden.
Die Auftragsvergabe an EFCO erfolgte im Rahmen einer Ausschreibung. Trotz der geringen Stückzahl wurde der Kunde BfS - wie bei EFCO üblich - über die gesamte Projektlaufzeit individuell betreut. Auf die Frage, was ihm in der Zusammenarbeit mit EFCO wirklich positiv aufgefallen ist, muss Dr. Esch nicht lange nachdenken: „Kompetente Ansprechpartner in meiner Zeitzone mit denen ich technische Details am Telefon ausführlich diskutieren kann, ohne eine Fremdsprache benutzen zu müssen.“
Weitere Informationen unter: www.efcotec.de
Die aktuellen Messwerte der Sonden des BfS sind jederzeit unter odlinfo.bfs.de einsehbar.