Die SVT GmbH mit Sitz in Schwelm ist einer der weltweit führenden Hersteller von Verladeeinrichtungen für flüssige und gasförmige Medien zur Land- und Schiffsverladung.
Das Unternehmen konstruiert, fertigt und montiert in Deutschland alle Schlüsselkomponenten wie Drehgelenke, Sicherheitstrennkupplungen, Steuerungssysteme und Anschlusskupplungen.
„Die hohe Anzahl individueller Konstruktionen, Einzelteile und zahlreicher Varianten führte in der Vergangenheit oft zu unnötigen Arbeitsgängen und internen Reklamationen. Die Folge waren hohe Materialverluste von durchschnittlich 48,5 Tonnen pro Jahr“, erklärt Klaus Liesner, Head of Finance & Administration der SVT GmbH.
Prozesstransparenz als Schlüssel zur Materialeinsparung
Um die Konstruktionsprozesse besser mit der Materialbeschaffung und Produktion zu verknüpfen und so die Materialeffizienz zu verbessern, nutzte SVT die Ressourceneffizienz-Beratung der im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätigen Effizienz-Agentur NRW (EFA).
„Ziel des Projekts bei SVT war es, bestehende Insellösungen innerhalb der Prozesse – insbesondere der Konstruktion – durch die Zusammenführung der Daten in ein zentrales System aufzulösen und alle relevanten Informationen transparent zugänglich zu machen", so Matthias Graf, Ressourceneffizienz-Berater der Effizienz-Agentur NRW aus Duisburg.
Gemeinsam mit der EFA und dem Beratungsunternehmen IWT GmbH wurden im Rahmen des Projekts zahlreiche Potenziale identifiziert und ein Maßnahmenpaket im Sinne einer „Ressourceneffizienz 4.0“ geschnürt.
Standardisierung führt zu hoher Flexibilität und Ressourceneinsparungen
Als ersten Schritt entwickelte das Unternehmen einen Konstruktionsdemonstrator, der die Variantenvielfalt für neue Aufträge reduziert. Damit wird eine materialeffiziente Variantenkonfiguration durch mehr standardisierte Bauteilgeometrien ermöglicht.
Dank der Einführung einer moderierten Regelkommunikation im ERP-System kann SVT heute auf unvorhergesehene Ereignisse wie beispielsweise neue Kundenwünsche im Auftrag frühestmöglich reagieren und Änderungen in den laufenden Konstruktions- und Fertigungsprozess integrieren.
Auch die Materialbeschaffung wurde mithilfe der Einführung neuer Kriterien und einer Business-Intelligence-Software zur Bewertung der tagesaktuellen Änderungen der Materialdisposition modernisiert. Eindeutige Material-Identifizierungsnummern sorgen heute für eine bessere Datenqualität.
Neben der Einführung neuer Software-Lösungen investierte SVT in die weitere Schulung seiner Mitarbeitenden. Die Folge: Die Anzahl an Fehlbestellungen und Reklamationen konnte deutlich verringert werden.
„Insgesamt konnten wir durch die umgesetzten Maßnahmen unseren Materialverbrauch um ca. 176 Tonnen pro Jahr senken, was etwa 100.000 Euro entspricht“, so Klaus Liesner. Darüber hinaus spart SVT rund 793 Tonnen CO2 ein – ein Gewinn für das Unternehmen und das Klima.