Um Oberflächenveredlern der Branche die Möglichkeit zu geben, ihren Ressourcenverbrauch miteinander zu vergleichen, entwickelte die Effizienz-Agentur NRW gemeinsam mit dem Fachverband Galvanisierte Kunststoffe (FGK) mit Sitz in Hilden ein prozessorientiertes ökologisches Benchmarking. Heute beteiligen sich an dem Öko-Benchmarking bundesweit neun Unternehmen mit 13 Standorten, davon zwei Unternehmen mit fünf Standorten aus Nordrhein-Westfalen.
"Transparenz in den Prozessen ist der Schlüssel zu mehr Innovation", sagt Jörg Püttbach, Vorsitzender des FGK und Inhaber der BIA Kunststoff-und Galvanotechnik GmbH & Co KG in Solingen. "Das ökologische Benchmarking hilft den Unternehmen ihre Leistung einzuordnen und gibt Anreize zur Entwicklung von Maßnahmen, um den eigenen Ressourcen- und Energieverbrauch zu verringern. Nach drei Jahren haben wir mit Hilfe des ökologischen Benchmarkings eine Datentiefe erreicht, die es für unsere Branche bisher so noch nicht gab und weltweit einzigartig ist."
Für das Benchmarking wurden erstmals 2010 die Verbrauchsdaten in den beteiligten Unternehmen erfasst. Bezugsgröße war dabei die galvanisierte Oberfläche. Darauf aufbauend entwickelte die Effizienz-Agentur NRW Kennzahlen für die eingesetzten Rohstoffe wie beispielsweise Kupfer- und Nickelsalze sowie für Wasser und Energie.
Die Daten werden jährlich erhoben, ausgewertet und anonymisiert den beteiligten Unternehmen zur Verfügung gestellt. Anhand der Benchmarking-Daten können die Betriebe ihre eigene Position im Branchenvergleich feststellen.
"Sich mit Branchenpartnern zu messen, bietet den beteiligten Unternehmen die Möglichkeit, das eigene Tun besser einzuordnen. Daraus erwächst eine große Motivation, die eigenen Prozesse permanent zu verbessern", weiß Matthias Graf, Projektleiter der Effizienz-Agentur NRW. "Die Vergleichbarkeit der Verbräuche fördert somit den Wettbewerb um effizientere Verfahren und Produkte."
Das ökologische Benchmarking zeigt Wirkung: Trotz des stetigen Wachstums der Branche von bis zu 20 Prozent in den vergangenen zwei Jahren konnte der Verbrauch fast aller Prozesschemikalien spezifisch gesenkt werden.