Die ZENTIS GmbH & Co. KG ist einer der führenden fruchtverarbeitenden Betriebe in Deutschland und Europa. Täglich werden 600 Tonnen Rohware zu Konfitüren, Gelees und Fruchtzubereitungen verarbeitet. Die regelmäßige Reinigung der Produktionsanlagen und Transportbehälter erfüllt höchste hygienische Standards.
Häufige Produktwechsel und eine Erweiterung der Produktion ließen den Frischwasserverbrauch für die Reinigung stetig steigen. Eine Wiederaufbereitung des Reinigungswassers war mit bestehenden Verfahren nicht möglich, da das Medium mit allergenen Rückständen von Nüssen, Gluten und Ei belastet war. Ein Großteil des Wassers musste deshalb unbehandelt in das Abwassernetz eingespeist werden. Jürgen Born, Leiter Bauwesen, Sicherheit und Umwelt bei ZENTIS, erklärt: "Um den Frischwasserbedarf, die Abwassermenge und somit die Kosten zu senken, entwickelten wir in Zusammenarbeit mit dem Gladbecker Membranhersteller atech innovations GmbH und dem Institut für Produktqualität in Berlin eine Lösung, um auch Allergien auslösende Eiweiße mit einem Membranverfahren abzuscheiden."
Bei der heute im Betrieb eingesetzten Ultrafiltration wird das wässrige Medium an neuartigen Keramikmembranen vorbeigeleitet. Die hochporöse Keramikstruktur dient hierbei als Trägermaterial für eine sehr dünne Membran, welche sich durch eine hohe Wasserdurchlässigkeit auszeichnet. Dadurch können die Allergene vollständig aus dem Prozesswasser gefiltert werden. Das dabei gewonnene hochqualitative Wasser wird wieder zur Vorreinigung genutzt.
Das erstmals in der Branche eingesetzte Verfahren zahlt sich für das Aachener Unternehmen aus: Die Rückführung des aufbereiteten Prozesswassers in die Vorstufe des Reinigungsprozesses senkt den Frischwasserbedarf und die Abwassermenge um 52.000 Kubikmeter pro Jahr. Darüber hinaus muss das gewonnene Prozesswasser im Gegensatz zu Frischwasser für den Reinigungsprozess nicht mehr aufgeheizt werden.
Unterstützung bei der Umsetzung erhielt ZENTIS durch die Effizienz-Agentur NRW. Ilona Dierschke, Finanzierungsexpertin der Agentur, erzählt: "Im Vorfeld der Umsetzung prüften wir, welche Fördermöglichkeiten für das Projekt bestanden. Das Unternehmen beantragte anschließend auf Basis unserer Beratung bei der NRW.Bank eine Förderung aus dem Investitionsprogramm Abwasser NRW. Auch während der Antragsphase und Abwicklung begleiteten wir ZENTIS. Zur Durchführung des Vorhabens wurde schließlich ein Zuschuss in Höhe von 125.000 Euro bewilligt."
Das erfolgreiche Projekt ist jetzt als Best-Practice-Beispiel von der Effizienz-Agentur NRW veröffentlicht worden und kann unter www.ressourceneffizienz.de kostenfrei bestellt werden.
Zur Zentis GmbH & Co. KG
Die Marke Zentis kennen viele als Anbieter fruchtiger Konfitüren und feiner Marzipanspezialitäten. Mit unseren Fruchtzubereitungen beliefern wir seit Jahrzehnten nicht nur deutsche, sondern auch namhafte europäische Molkereien zur Herstellung von Joghurts und anderen Milchprodukten. Die Zentis GmbH & Co. KG ist damit einer der führenden fruchtverarbeitenden Betriebe Europas. An zwei Standorten in Aachen beschäftigen wir insgesamt ca. 1.300 Beschäftigte. Darüber hinaus gibt es in den USA, Polen und Ungarn insgesamt fünf weitere produzierende Standorte.
Weitere Informationen:
www.zentis.de