Die Putzier Oberflächentechnik GmbH veredelt Stahlteile durch die Verfahren des thermischen Spritzens u. a. für den Maschinenbau, die Papier- und Elektroindustrie sowie für das lebensmittelverarbeitende Gewerbe. Das Leichlinger Unternehmen verarbeitet ca. 90 Tonnen Stahl und 4 Tonnen Spritzpulver pro Jahr.
„Um unsere Ressourceneffizienz weiter zu verbessern, nutzten wir die Ressourceneffizienz-Beratung der Effizienz-Agentur NRW“, erklärt Putzier-Geschäftsführer Matthias von Puttkamer. Eine Erstanalyse zeigte, dass die betrieblichen Informationssysteme (ERP, PPS, BDE) und deren Auswertungen nicht an die gewachsenen Anforderungen angepasst worden waren. Um in diesem Bereich Potenziale zu heben, nutzte das Unternehmen die Quick.RKR – ein von der Effizienz-Agentur NRW entwickeltes Excel-Tool auf Basis der Ressourcenkostenrechnung RKR. Beratungspartner im Projekt war Prof. Dr. Andre Döring aus Leipzig.
„Im ersten Schritt der Beratung standen die Rüst- und Nebenzeiten der gesamten Wertschöpfung und die BDE-Datenerfassung im Fokus“, erläutert Ressourceneffizienz-Berater Matthias Graf von der Effizienz-Agentur NRW. Grundlage der Analyse waren strukturierte Mitarbeiterinterviews. Die Ergebnisse bildeten die Basis für die Überprüfung des datenführenden ERP-Systems.
Mithilfe der Quick.RKR konnte im nächsten Schritt der Auftragsdurchlauf und die vertriebsseitige Übergabe und Einplanung der Aufträge in die Fertigung verbessert werden. Die Einkaufsprozesse sind heute stärker an die Auftragslage gekoppelt. „Die Aktualisierung der Kostenrechnung ermöglicht es uns, das Auftragsspektrum kontinuierlich hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit zu analysieren. Dadurch können heute unwirtschaftliche Aufträge schnell identifiziert werden“, sagt von Puttkamer.
Der zeitliche Aufwand der innerbetrieblichen Organisation – von der technischen Anfrage über die Angebotskalkulation bis hin zum Fertigungsauftrag – konnte im Zuge der Neuaufstellung um 60 Prozent verringert werden. Ausschussquoten, interne Reklamationen und Lagerbestände reduzierten sich ebenfalls und Rückstände wurden abgebaut. Dies führte zu Materialeinsparungen von jährlich 2,4 Tonnen Stahl und zu einer Verringerung der Materialquote im Unternehmen um drei Prozent.
„Die gewonnene Prozesstransparenz eröffnet uns eine völlig neue Perspektive für die Weiterentwicklung unserer Unternehmensstrategie“, so von Puttkamer. „Der Einstieg in die digitale Transformation ist damit geschafft.“ Weitere Projekte zur Schließung von Digitalisierungslücken sind bei Putzier in Planung: Mithilfe eines dynamischen Projektmanagements will das Unternehmen sich für die Zukunft ausrichten, einen Generationswechsel einleiten und sein Angebotsspektrum nachhaltig auf Ressourceneffizienz und Industrie 4.0 ausrichten.
Das Projekt-Beispiel "Putzier" ist auch in der Best-Practice-Datenbank der Effizienz-Agentur NRW aufgenommen worden. Rund 80 Beispiele aus produzierenden Unternehmen sind bisher in der Online-Datenbank (www.ressourceneffizienz.de) veröffentlicht worden. Von "A" wie Anlagenbau bis "W" wie Wäscherei reicht die Vielfalt der Beispiele. 25 Branchen sind in der Sammlung vertreten. Einfache Suchoptionen ermöglichen eine gezielte Suche nach Branchen, Einsparungen und Beratungsschwerpunkten.
Zur Putzier Oberflächentechnik GmbH
Dr. Udo Putzier hat im Jahr 1981 die Putzier Oberflächentechnik GmbH gegründet, die heute in zweiter Generation von seinem Sohn Jens und Matthias von Puttkamer geführt wird. In über 35 Jahren hat sich das Unternehmen eine Spitzenposition in seiner Branche verschafft.
Erfahren Sie mehr unter www.putzier.com