Kuchenmeister stellt an insgesamt drei Produktionsstandorten über 85.000 Tonnen Konditorei- und Backwaren im Jahr her. Während des Backprozesses entstehen in den Durchlauföfen Backschwaden aus feuchter, geruchsbelasteter, fett- und staubhaltiger Heißluft. Bereits vor Projektstart lagen die betrieblichen Emissionen und daraus resultierenden Immissionen unter den gesetzlichen Grenzwerten, die Firma wollte aber sowohl die Geruchsemissionen weiter reduzieren wie auch die in den Backschwaden enthaltene Wärme nutzen.
Beide Ziele wurden in einem Verfahrensschritt erreicht. Die neue Technologie ist als Modulsystem ausgelegt. Das Grundprinzip ist ein liegend angeordneter, mit Wasser gefluteter Rohrbehälter, der langsam von den Ofenschwaden durchströmt wird. Dabei werden Wärme und Geruchsstoffe vom Wasser aufgenommen, die gereinigte, kalte Luft strömt über das Dach ab. Das erwärmte Wasser wird über einen Wärmetauscher geführt und für die Warmwasserbereitung genutzt.
Nach der Installation an zwei Backöfen wurde schnell deutlich, dass die Anlagen die bei der Herstellung verschiedenster Produkte entstehenden Gerüche in den Backschwaden reduzieren und die enthaltene Wärmeenergie effektiv nutzen. Die Geruchsemissionen konnten um nahezu 70% gemindert werden. Die Wärmerückgewinnung an den beiden Durchlaufbackofenanlagen beträgt 180.000 kWh pro Jahr, entsprechend können jährlich 52 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.
Das modulare Lösungskonzept ermöglicht es, dass bei kleinen Öfen ein einzelnes Modul genutzt werden kann, bei größeren Öfen weitere dazu geschaltet werden können. Aufgrund der Modulgeometrie inklusive der Steuerung ist die Erweiterung der Anlagen problemlos möglich.
Natürlich kostet eine solche Maßnahme Geld, doch für solche sowohl wirtschaftlich wie auch ökologisch sinnvollen Investitionen gibt es verschiedene Förderprogramme. Hier kommen die Experten der Effizienz-Agentur NRW (EFA) ins Spiel. Kuchenmeister hatte 2011 Kontakt mit der EFA aufgenommen. Gemeinsam wurde eine Projektskizze für das Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums erstellt. Nach Bewilligung eines Zuschusses in Höhe von ca. 47.000 € aus dem Umweltinnovationsprogramm wurde die EFA mit der Abwicklung des Förderbescheides sowie der Erstellung des Abschlussberichtes beauftragt.
Aufgrund der positiven Erfahrungen wurden bei Kuchenmeister im Nachgang zu dem Projekt zwei weitere Anlagen installiert und im Januar und September 2014 in Betrieb genommen.
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Mit 850 Mitarbeitern werden an drei Produktionsstandorten im Jahr über 85.000 Tonnen Konditorei- und Backwaren hergestellt Das Unternehmen betrachtet Nachhaltiges Wirtschaften als Basis zukunftsweisender Unternehmensführung und hat relevante Themen wie Klima und Energie, Ressourcen, Qualität und Verbraucherschutz, Demografie und gesellschaftliche Verantwortung konsequent im Blick.