Spezialisiert auf die Fertigung anspruchsvoller Stahlgussteile bietet GussStahl Lienen neben dem Sandgussverfahren auch das Lost-Foam-Verfahren an. Dieses Verfahren zeichnet sich durch die Verwendung von formgeschäumten Materialien aus, die in die Form eingebettet und anschließend mit Metall ausgegossen werden.
Die Produktpalette erstreckt sich von der Einzelteilfertigung bis hin zur Serienproduktion von Gussteilen mit einem Gewicht zwischen 1 und 1.000 kg, wobei sowohl die Wärmebehandlung als auch die Oberflächenbearbeitung am Standort Lienen erfolgen.
Geschäftsführer Dr.-Ing. Jens Wiesenmüller erläutert: "Nach einer fachkundigen Begleitung durch die Effizienz-Agentur NRW im Rahmen der von der BAFA geförderten 'Energieberatung im Mittelstand' entschieden wir uns, veraltete Wärmebehandlungsöfen zu ersetzen und die Abwärme der Kompressoren für den Trockenofen zu nutzen."
Die alten Schachtöfen wurden durch moderne Herdwagenöfen ersetzt, die nicht nur effizienter beheizt werden können, sondern auch durch kleinere Transportroste eine deutliche Reduzierung des aufzuheizenden Materials ermöglichen. Zusätzlich wurden Verbesserungen in der Wärmedämmung und Wärmekapazität der Öfen vorgenommen.
Darüber hinaus investierte das Unternehmen in eine Wärmerückgewinnungsanlage, um die Abwärme der Kompressoren effektiv zu nutzen. Diese Abwärme wird nun für den Betrieb des Lost-Foam-Trockenofens verwendet, wodurch die Beheizung durch eine Gastherme weitgehend entfällt.
Die Effizienz-Agentur NRW unterstützte GussStahl Lienen auch mit ihrer Finanzierungsberatung, um einen Antrag im Rahmen des Programms „Bundesförderung für Energieeffizienz in der Wirtschaft“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zu stellen. Nach Bewilligung erhielt das Unternehmen einen Zuschuss in Höhe von etwa 181.350 Euro. Das Projekt wurde erfolgreich im Jahr 2024 abgeschlossen, wobei GussStahl Lienen insgesamt etwa 694.000 Euro in die Maßnahmen investierte.
„Die Umsetzung dieser Maßnahmen unterstreicht das Engagement von GussStahl Lienen für Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung im Produktionsprozess und trägt dazu bei, die Umwelt- und Klimabelastung zu reduzieren“, freut sich Eckart Grundmann vom Regionalbüro Münster der Effizienz-Agentur NRW.