Das bergische Traditionsunternehmen Maurerfreund GmbH hat sich auf die Herstellung und den Vertrieb von Maurerkellen und Glättekellen spezialisiert. Über 2500 Kellenarten mit unterschiedlichsten Materialsystemen für den Einsatz im Innen- und Außenbereich umfasst das Produktportfolio.
„Klassischerweise werden die Kellen aus einem Aluminiumwerkstoff, einem Eisenkern sowie mehreren Stahlblechen und einem Kunststoffgriff gefertigt“, erklärt Geschäftsführer Dominik Limbach. Die Fügung der Einzelkomponenten ist aufwendig und bedarf diverser Klebe- und Schweißtechniken.
2020 plante das Unternehmen, seine Fertigungsvielfalt und Produktpalette zu konsolidieren sowie ein Alleinstellungsmerkmal in der Produktgestaltung zu definieren. Dafür nutzte Maurerfreund die Ressourceneffizienz-Beratung der im Auftrag des NRW-Umweltministeriums tätigen Effizienz-Agentur NRW (EFA) mit Sitz in Duisburg. „Ziel des Beratungsprojekts war die Entwicklung einer neuen ressourceneffizienten Maurerkelle nach Circular Design-Kriterien“, so Limbach.
Mit Circular Design Lebensdauer der Produkte verlängern
„Circular Design beschreibt einen umfassenden Gestaltungsansatz mit dem Ziel, die Umweltbelastungen von Produkten und Dienstleistungen über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu minimieren und darüber hinaus nachhaltige Geschäftsmodelle im Sinne einer Circular Economy zu entwickeln“, erläutert Stefan Alscher, Ressourceneffizienz-Berater der EFA, der das Projekt bei Maurerfreund begleitete.
Das Ergebnis der Beratung ist die neuartige Maurerkelle „Super Prof Pure Comfort Trowel“, die 2022 an den Markt ging.
„Kleben statt Schweißen“ senkt Energieeinsatz
Der Handgriff der neuen Kelle wird aus hochstabilem Carbon hergestellt. Eine innovative Form sorgt für den richtigen Griff und optimale Kraftübertragung.
„Der besondere Clou: Bei der neuen Kelle werden die einzelnen Produktkomponenten nicht mehr wie marktüblich automatisiert geschweißt, sondern energiesparend und teilautomatisiert mit einem Hochleistungskleber fest mit dem Blatt verbunden“, erklärt Limbach.
Das neue Fügeverfahren vermeidet auch Spannungen zwischen Griff und Blatt, da die sonst produktionsbedingte Hitzeeinwirkung entfällt.
Überdies ergibt sich während der Nutzungsphase die Möglichkeit, ein mit der Zeit verschlissenes Kellenblatt zu wechseln und den hochwertigen Griff mit einem neuen Kellenblatt weiter zu nutzen. „Diese Austauschmöglichkeit einzelner Komponenten verlängert die Produktlebenszeit und senkt so maßgeblich den Ressourcenverbrauch – ganz im Sinne des Circular-Design-Ansatzes“, so Alscher.
Neues Produktdesign verringert Treibhausgasemissionen um 28 Prozent
Das Griffkonzept vereint darüber hinaus die sonst einzeln gefertigten Komponenten Handgriff und Stütze in einem integrierten Bauteil, wodurch weitere Produktionsschritte eingespart werden können. Ebenfalls setzt das Unternehmen heute für die Aluminium-Komponenten der Kelle auf Sekundäraluminium.
Die Reduzierung der Montageschritte führt zu einer 26 Prozent schnelleren Montierbarkeit der Glättekelle. Darüber hinaus senkt die ausgewählte Materialzusammensetzung den Stahleinsatz um jährlich ca. 4,3 Tonnen und führt zu einer Treibhausgas-Reduktion von 28 Prozent pro Jahr.
Zur Maurerfreund GmbH
Im Herzen der deutschen Werkzeugindustrie produziert Maurerfreund in Remscheid seit 1856 mit höchsten Ansprüchen und Hingabe zum Detail hochwertigste Kellen und Glättekellen für anspruchsvolle Handwerker. Maurerfreund-Kellen schätzen neben Maurern auch Stuckateure, Trockenbauer, Fliesenleger, Putzer und Maler auf der ganzen Welt.
Erfahren Sie mehr unter www.maurerfreund.com