Die DALMINEX GmbH fertigt am Standort Schloß Holte-Stukenbrock Bedienungselemente für Armaturen, insbesondere Einbaugarnituren und Schlüsselstangenverlängerungen für erdverlegte Armaturen. Der Standort wurde seit 1993 kontinuierlich ausgebaut und die Produktion dem Wachstum angepasst.
„Im Zuge von geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen kamen wir über die Volksbank Bielefeld-Gütersloh mit der Effizienz-Agentur NRW in Kontakt“, erklärt Markus Kerstingjohänner, Geschäftsführer von DALMINEX.
Diese vermittelte zunächst eine Potenzialberatung der Regionalagentur OWL. Darauf aufbauend entschied sich DALMINEX für eine vertiefende Ressourceneffizienzberatung der Effizienz-Agentur NRW (EFA).
„Unser Ziel war es, Fertigungsabläufe, Flächennutzung und Einsatzquote des Rohmaterials zu verbessern. Zudem sollten die Umlaufbestände und die Variantenvielfalt in einzelnen Produktelementen reduziert werden“, erläutert Kerstingjohänner.
Die Produktion der Einbaugarnituren erfolgte zuvor konventionell als Werkstattfertigung, mit häufig langen Durchlaufzeiten und vermeidbarem Ausschuss. Ziel der Ressourceneffizienzberatung war es, die Grundlage zu schaffen, um für alle Produktvarianten eine Fließfertigung aufzubauen.
Erste Schritte in diese Richtung hatte DALMINEX bereits nach der Potenzialberatung vorgenommen. Die Kunststoffabteilung wurde in die ehemalige Schlosserwerkstatt verlegt – nahe an die Stahlfertigung. In die frei gewordene ehemalige Kunststoffhalle zogen Versand, Qualitätskontrolle und Logistik.
„Der Schlüssel zur weiteren erfolgreichen Maßnahmenentwicklung im Rahmen der Ressourceneffizienzberatung war die konsequente und frühzeitige Einbindung der Mitarbeiter“, so Ressourceneffizienzberaterin Heike Wulf vom EFA-Regionalbüro Bielefeld. „Dies geschah vor allem durch Workshops zur Analyse bestehender und der Planung künftiger Abläufe.“
Auf dieser Basis, ergänzt durch eine Prozessanalyse, wurde die Fertigung in den Fluss gebracht. Heute kann DALMINEX entlang der Produktionslinie die Mitarbeiter so flexibel einsetzen, dass die jeweiligen Fertigungsstationen entsprechend der Produktanforderung ideal besetzt werden können. Die Durchlaufzeiten entsprechen daher annähernd der Summe der Planzeiten der einzelnen Produktionsschritte.
Personalbedingte Engpässe, Wartezeiten und Suchzeiten entfallen. Gleichzeitig verringerte sich der Materialbedarf durch eine verbesserte Materialausnutzung und gesenkte Ausschussquoten. Die neu angeordneten Produktionsschritte erhöhten darüber hinaus auch die Prozesssicherheit.
Das Unternehmen konnte ebenfalls die Kommissionierung, die verwaltungstechnische Bearbeitung der Aufträge sowie die Vorfertigung vereinfachen und damit schneller gestalten.
Durch die Maßnahmen senkte DALMINEX seinen Materialverbrauch um jährlich ca. 29 t. Auch der Energieverbrauch verringerte sich um 68.000 kWh pro Jahr. Durch die Neustrukturierung der Prozesse gewann der Betrieb rund 1.000 m² an freien Flächen. Ein vor dem Projekt ausführungsreif geplanter Neubau musste nicht realisiert werden. Dadurch wurden ca. 690 t Beton und Stahl nicht verbaut und infolge ca. 156 t CO2-Äquivalente vermieden.
Insgesamt investierte das Unternehmen ca. 113.000 Euro in die Sanierung der Gebäudeinfrastruktur.