"Die Minimierung von Produktionsabfällen stellt in der Keramikfertigung eine ökonomische Notwendigkeit dar, denn Produktionskosten werden reduziert, Entsorgungskosten minimiert und die Effizienz des eingesetzten Materials gesteigert", weiß Karl Hufmann, Projektleiter der Effizienz-Agentur NRW.
Zu diesem Schluss kommt auch die Studie "Keramikindustrie in NRW – Potenziale zur Effizienzsteigerung", in der die WZR ceramic solutions GmbH aus Rheinbach im Auftrag der Duisburger Effizienz-Agentur NRW die Branche untersucht hat.
Besonderes Augenmerk lag dabei auf dem Bereich der technischen Keramik. Unter diese Begriffe fallen zahlreiche, teilweise hochspezialisierte keramische Werkstoffe mit speziellen mechanischen, thermischen, biologisch-chemischen und elektrischen Eigenschaften
In diesem Bereich sind die absoluten Abfallmengen geringer als bei herkömmlicher Silicatkeramik, die Rohstoffkosten aber deutlich höher: "Während Ton nur wenige Euro pro Tonne kostet liegen die Preise beispielsweise für Aluminiumoxid bei ca. 3.000 Euro pro Tonne und für Zirconiumoxid bei ca. 100.000 Euro pro Tonne", erklärt Hufmann. Darüber hinaus sei die Verfügbarkeit dieser Rohstoffe begrenzter. So werden beispielsweise auch Seltene Erden zur Herstellung technischer Keramiken eingesetzt.
Die zahlreichen Teilnehmer aus der Branche diskutierten aktuelle Ansätze und Strategien zur hochwertigen Aufbereitung und Nutzung keramischer Reststoffe. Auch die Logistik vom Keramikproduzenten über den Aufbereiter der Reststoffe bis zum Nutzer der Wertstoffe wurde unter Effizienzkriterien betrachtet.
Neben den Ergebnissen der Studie informierten im Rahmen des Keramik-Forums Experten über Ansätze und Wege zur Prozessverbesserung sowie über das Thema Kraftwärmekopplung. Konkrete Beispiele für die erfolgreiche Reststoffnutzung aus nordrhein-westfälischen Unternehmen rundeten das Forum ab.
Die Effizienz-Agentur NRW rief das Keramik-Forum 2013 ins Leben. Das Forum bietet Praktikern aus der Branche die Möglichkeit, sich über aktuelle Trends und Verfahren zur Verbesserung der Ressourceneffizienz auszutauschen.