- Neue Feuerschutzlösung für Häuser in Holz-Strohballen-Bauweise
- Mit minimalem Energieaufwand aus regionalen Rohstoffen herstellbar
- Umweltfreundliche Innovation überzeugt Jury der Effizienz-Agentur NRW
Die Firma Claytec ist Gewinner des Effizienz-Preises NRW 2013. Das renommierte Unternehmen aus Viersen überzeugte die Fachjury mit seinen neu entwickelten Brandschutzplatten für Häuser in Holz-Strohballen-Bauweise. Die Platten lassen sich mit minimalem Energieaufwand aus Lehm und Bims herstellen, sind zu 100 Prozent recycelbar und bestehen aus regional verfügbaren Rohstoffen. Der "Effizienz-Preis NRW - Das ressourceneffiziente Produkt 2013" wird von der Effizienz-Agentur NRW verliehen, die im Auftrag des nordrhein-westfälischen Umweltministeriums arbeitet. Der Preis würdigt innovative Produkte von mittelständischen Unternehmen aus NRW, die wesentliche Effizienzfaktoren miteinander verbinden - beispielsweise eine ressourcenschonende Produktentwicklung, umweltgerechte Herstellung und reduzierte Umwelteinflüsse während des Produktlebens sowie eine umfassende Recyclingfähigkeit. Der Preis ist mit insgesamt 30.000 Euro dotiert. Claytec ist einer der drei Hauptpreisträger des Effizienz-Preises NRW. Die Auszeichnung wurde heute von Nordrhein-Westfalens Umweltminister Johannes Remmel in Essen überreicht. Neben den drei Hauptpreisen vergab die Expertenjury zwei Sonderpreise.
Die Produktidee von Claytec
Mit den neu entwickelten Feuerschutzplatten reagiert Claytec auf die steigende Nachfrage nach gesunden und nachhaltigen Baustoffen. Einen Aufschwung erlebt insbesondere die Holz-Strohballen-Bauweise. Ihr Vorteil: Stroh ist umweltfreundlich und ein exzellenter Dämmstoff. Allerdings ist es leicht entflammbar. Ein effektiver Brandschutz, der darüber hinaus dem nachhaltigen Baukonzept entspricht, ist daher dringend erforderlich.
Ausgangspunkt für die Entwicklung der Feuerschutzplatte war ein Projekt des Bundeswirtschaftsministeriums. Im Rahmen des "Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand" übernahm Claytec die Aufgabe, eine feuerhemmende Wandverkleidung aus Lehm zu entwickeln. Die Firma, deren Ursprung in der Renovierung historischer Fachwerkhäuser liegt, zählt zu den Pionieren des modernen Lehmbaus in Deutschland und verfügt über umfangreiches Know-how zu dem nachhaltigen Baumaterial. Der technische Leiter von Claytec, Ulrich Röhlen, hat einen Sitz im deutschen Normierungsausschuss für Lehmbaustoffe. Aus dem Ministeriumsprojekt erwuchs die Idee, eine Brandschutzplatte aus 100 Prozent erdfeuchtem Grubenlehm ohne jeden Zusatz und ohne energieaufwendige Trocknung zu entwickeln.
Baustoff mit zahlreichen Vorteilen
Lehm bietet zahlreiche Vorteile: Das mineralische Material ist nicht brennbar und verfügt über die Fähigkeit, Feuchtigkeit schnell aufzunehmen und wieder abzugeben. Darüber hinaus kann Lehm rund dreimal mehr Wasser als Gips speichern und sorgt damit für ein ausgezeichnetes Raumklima. Auch die Produktionskosten und die Produktionseffizienz sprechen für das Naturprodukt: Gegenüber herkömmlichen Brandschutzplatten kann Claytec bei der Herstellung der Pendants aus Lehm 98 Prozent Energie einsparen.
Ebenfalls gut für die Umweltbilanz: Lehm gibt keinerlei Schadstoffe ab und lässt sich leicht wiederverwerten. Positiv auf die Kosten wirken sich speziell im Fall von Claytec auch die regionalen Bezugsquellen aus. Das Baumaterial ist im Umkreis von 50 Kilometern um den Produktionsstandort Viersen verfügbar. Das Gleiche gilt für Bims, den anderen nachhaltigen Plattenrohstoff der Firma. Damit spart das Unternehmen lange Transportwege.
"Lehm ist so ressourcenschonend und umweltfreundlich wie kaum ein anderer Baustoff", sagt Firmeninhaber Peter Breidenbach. "Auszeichnungen wie der Effizienz-Preis NRW helfen dabei, das traditionelle Baumaterial wieder aus seinem Nischendasein zu holen und in das moderne Bauen zu integrieren", so Breidenbach weiter.
Erfolgreiche Tests belegen wirksamen Feuerschutz
Brandversuche der Technischen Universität Braunschweig bestätigten die feuerhemmende Wirkung der 4,5 Zentimeter starken Claytec-Platte. Um den gleichen Feuerschutz zu bieten, musste bislang ein sechs Zentimeter dicker Lehmputz auf den Unterbau aufgetragen werden, ein zeitaufwendiges und teures Verfahren. Das erste Referenzobjekt, in dem die neu entwickelten Brandschutzplatten zum Einsatz kommen sollen, befindet sich derzeit im Bau: das Kompetenzzentrum des Norddeutschen Zentrums für Nachhaltiges Bauen in Verden an der Aller, ein viergeschossiger Komplex in Holz-Strohballen-Bauweise.
Über Claytec
Seit 1984 widmet sich die Firma Claytec dem Bauen mit Lehm. Die Wurzeln des Unternehmens liegen im Handwerk und gehen bereits auf die 1970er-Jahre zurück. Das umfangreiche Wissen zum Baustoff Lehm zahlte sich auch beim Effizienz-Preis NRW aus: Mit der Entwicklung einer nachhaltigen Feuerschutzplatte aus Lehm und Bims erreichte das Unternehmen aus Viersen die Gewinnerplatzierung. www.claytec.de